Impfstellen bleiben bis zum Herbst
Gesundheitsministerin: Ziel ist es, so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich zu schützen
Erfurt. In Thüringen bleiben die Impfstellen und -zentren bis in den Herbst hinein erhalten. Das teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. Dagegen wird in Sachsen eine Schließung dieser Einrichtungen bereits Ende Juni erwogen.
„Wir brauchen wegen des großen Bedarfs und der hohen Taktung beide Säulen – die Haus- und Betriebsärzte einerseits und die Impfzentren andererseits“, so eine Ministeriumssprecherin. „Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich zu impfen“, sagt Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Da helfe es niemandem, die geschaffenen Strukturen des Landes und die niedergelassenen Ärzte gegeneinander auszuspielen. „Das schaffen wir nur gemeinsam.“
Zwar solle die Corona-Impfung schrittweise in die Regelversorgung übergehen, sodass jeder Impfwillige einfach nur zum Haus- oder Facharzt gehen muss. Doch aufgrund der schieren Masse derer, die noch geimpft werden wollen, und der ab Juni steigenden Impfstoff-Menge könne auf die Impfstellen noch nicht verzichtet werden. Inzwischen hätten auch schon die ersten Arztpraxen signalisiert, dass sie die wachsende Zahl von Impfungen neben dem Praxisbetrieb nicht allein bewältigen. Deshalb werde im Juni auch wie geplant das vierte überregionale Impfzentrum, nämlich jenes für Nordthüringen in Leinefelde, eröffnet. „In dieses Impfzentrum wird dann die bestehende lokale Impfstelle integriert. Das ist aber der einzige Ort in Thüringen, an dem das so ist“, betont die Sprecherin. Damit wird es ab Juni in Thüringen vier überregionale Impfzentren und 28 Impfstellen geben.
Der Bund habe den Ländern eine Mitfinanzierung der Impfzentren bis zum 30. September zugesagt. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen hat errechnet, dass die Impfkampagne in den Impfstellen/ -zentren, Arztpraxen und mit mobilen Impfteams allein von Mitte März bis Mitte Juli monatlich etwa 7,95 Millionen Euro kostet.