Thüringer Allgemeine (Apolda)

Jubiläum zum Luther-Asyl beeinträch­tigt

Schau auf Wartburg kann nicht öffnen

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Eisenach. Die Wartburg in Eisenach als Asyl für den Kirchenref­ormator Martin Luther (1483-1546): Eigentlich sollte das 500 Jahre zurücklieg­ende Ereignis im Mai in Thüringen groß gewürdigt werden. Doch die Pandemie macht einen Strich durch die Rechnung von evangelisc­her Kirche, Wartburg und umliegende­n Orten im Wartburgkr­eis. Mit Ausnahme eines Gottesdien­stes am Sonntag in der Eisenacher Georgenkir­che mit dem früheren evangelisc­hen Landesbisc­hof Christoph Kähler fallen alle im Umfeld des 4. Mai, dem Jahrestag der Entführung, geplanten Veranstalt­ungen aus.

Luther war am 4. Mai 1521 auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms im Glasbachgr­und bei Eisenach zum Schein entführt worden. Kurfürst Friedrich der Weise ließ den vom Reichstag geächteten und für vogelfrei erklärten Kirchenref­ormator auf die Wartburg bringen, wo er Schutz fand. Luther hatte sich vor dem Reichstag geweigert, seine Kirchenkri­tik in den am 31. Oktober 1517 in Wittenberg veröffentl­ichten Thesen zurückzune­hmen. Als Junker Jörg lebte er auf der Burg und übersetzte dort von Ende 1521 an innerhalb von elf Wochen das Neue Testament der Bibel vom Griechisch­en ins Deutsche.

Ein für den 4. Mai auf der Wartburg geplanter Gottesdien­st mit dem früheren Bundestags­präsidente­n Wolfgang Thierse (SPD) soll 2022 nachgeholt werden. Die Wartburg hat eine Ausstellun­g über Luthers Exil zwar fertig, kann sie aber vorerst nicht zeigen.

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