Thüringer Allgemeine (Apolda)

Jena erlebt Albtraum in Rostock

Die Basketball­er von Science City verlieren nach komfortabl­er Führung noch mit 104:107 und verpassen Bundesliga-Aufstieg

- Von Benjamin Schmutzler

„Do-or-die“sagt man im Sport, wenn es um alles geht. So wie im Spiel der Basketball­er von Science City Jena bei den Rostock Seawolves. Nur bei einem Sieg, leben Träume weiter. Eine Niederlage indes lässt alles zerplatzen.

Nach 40 nervenaufr­eibenden Minuten war es für Jena ein Albtraum. Trotz hoher Halbzeitfü­hrung unterlag das Team von Frank Menz den am Ende wie entfesselt auftretend­en Gastgebern mit 104:107 (28:19; 61:42; 81:72). Da die Giants aus Leverkusen parallel ihre Partie gegen die Artland Dragons mit 80:65 gewannen, wird Jena lediglich Zweiter in ihrer Playoff-Gruppe. Aber nur der Erste bekommt das Aufstiegsr­echt eingeräumt.

Obwohl Rostock schon vor der Partie mit drei Niederlage­n aus fünf Spielen aus dem Aufstiegsr­ennen war, wollte das Bauermann-Team den Saalestädt­ern keineswegs einen Selbstläuf­er ermögliche­n und sich für die 81:85-Hinspielni­ederlage Mitte April revanchier­en.

Menz rechnete vor dem Spiel mit einer „wütenden Rostocker Mannschaft, die mit einer ganz anderen Erwartungs­haltung in die Playoffs starteten.“Doch er sah zu Beginn der Partie, die aufgrund eines positiven Corona-Tests lediglich von zwei Schiedsric­htern geleitet wurde, einen sehr fokussiert­en Auftritt seiner Mannschaft. Gleich den ersten Angriff schloss Tyus mit drei Punkten ab. Rostock hatte es schwer gegen Jenas Verteidigu­ngsarbeit. Späte Würfe und Ballverlus­te waren die Folge, die Jena eiskalt durch Nawrocki und Odiase ausnutzte.

Die Gäste enteilten auf 52:33, Jenas Bank war sichtlich zufrieden. 61:42 zur Halbzeit – ähnlich wie im Hinspiel gehörte Jena die erste Hälfte. Doch die Comeback-Qualitäten der Seawolves sind bekannt, in Jena drehten sie die Partie zwischenze­itlich innerhalb eines Viertels. Auch diesmal kamen die Norddeutsc­hen mit Feuer aus der Kabine – dies beeindruck­te Science City zunächst wenig. Beim Stande von 71:57 nahm Frank Menz die Auszeit.

Nicht nochmals rankommen lassen, Spannung war in diesem Spiel seitens Jena unerwünsch­t.

Doch es kam zu eben dieser. Science City bekam in der Defensive zunehmend Probleme, vorn fehlten die freien Würfe. Nun hatte der Gastgeber das berühmte Momentum, Jena rettete eine 81:74-Führung ins Schlussvie­rtel. Die Hanseaten waren da, trafen fast jeden Wurf jenseits der Dreierlini­e. Aus Souveränit­ät wurde bei Jena plötzlich Nervosität. 94:94, 96:96 und dann bei 99:96 die erste Seawolves-Führung des Spiels. Nawrocki glich nochmals aus, doch Rostocks bester Spieler Carter (29 Punkte) riss die Verantwort­ung an sich und Jena letztlich aus dem Aufstiegst­raum.

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FOTO: CHRISTOPH WORSCH Während die Rostocker im Hintergrun­d feiern, versteht Jenas Zamal Nixon nach dem verpassten Aufstieg die Welt nicht mehr.
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Rostock.

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