Thüringer Allgemeine (Apolda)

Nach zehn Minuten aufgedreht

THC-Handballer­innen holen beim 35:25 in Halle sechsten Sieg in Serie

- Von Axel Lukacsek Dortmund – Thüringer HC, Mittwoch, 19.30 Uhr, sportdeuts­chland.tv

Der Hallenspre­cher hob Herbert Müller vor dem Anpfiff in den Himmel, als er ihn als Trainerleg­ende ankündigte. Aber dort sieht er sich noch lange nicht. „Legenden sind schon tot, aber ich will noch einige Erfolge feiern“, sagte der Trainer des Thüringer HC nach dem Schlusspfi­ff mit einem Lachen im Gesicht. Mit dem 35:25 (17:12) beim SV Union Halle-Neustadt ist seine Mannschaft auf gutem Weg, sich erneut für den Europapoka­l zu qualifizie­ren.

Nach der Länderspie­lpause und dem ausgefalle­nen Heimspiel am Mittwoch gegen Neckarsulm wegen eines positiven Corona-Schnelltes­ts, der sich tags darauf aber nicht bestätigte, war es für den Thüringer HC das erste Punktspiel nach fast einem Monat. „Das hat man uns angesehen. Es hat ein paar Minuten gebraucht, bis wir den Rhythmus gefunden hatten“, sagte Lydia Jakubisova angesichts eines 4:6-Rückstande­s nach neun Minuten.

Der holprige Auftakt aber blieb nur eine Zwischenst­ation. Am Tag der Arbeit mussten die THC-Frauen – abgesehen von jener Startphase – nur selten so richtig malochen, weil später Tore wie am Fließband gelangen. Als THC-Torhüterin Marie Davidsen immer besser wurde und in der Offensive nun vier Tore in Folge gelangen, war beim 8:6 (12.) durch die schwedisch­e Nationalsp­ielerin Emma Ekenman Fernis der Weg zum Auswärtssi­eg geebnet.

Die Minuten rund um den Seitenwech­sel brachten letztlich die Entscheidu­ng. Mit dem Halbzeitpf­iff traf Marketa Jerabkova und schraubte den Vorsprung auf fünf Treffer. Nach Wiederbegi­nn legte der Thüringer HC mit einem 3:0Lauf nach, den Lydia Jakubisova zum 20:12 (34.) vollendete. Nina Neidhart stellte mit dem 26:16 (45.) erstmals ein beruhigend­es Zehn-Tore-Polster her. Letztlich stand für den Thüringer HC eine starke Wurfquote von fast 73 Prozent zu Buche.

All das bot Trainer Müller die Gelegenhei­t, Talenten wie Jolina Huhnstock weitere Spielpraxi­s zu ermögliche­n. Und mit Ina Großmann sowie der Junioren-Nationalsp­ielerin Arwen Rühl kehrten in der zweiten Halbzeit zwei zuletzt verletzte Spielerinn­en auf das Feld zurück. „Die jungen Spielerinn­en brauchen Zeit“, sagte Müller angesichts der Tatsache, dass der klare Vorsprung in der Schlusspha­se nicht noch weiter ausgebaut wurde.

Dennoch war Manager Maik Schenk sehr zufrieden, dass der Auswärtssi­eg letztlich so deutlich ausfiel: „Im Kampf um einen Europapoka­lplatz könnte am Ende vielleicht sogar das Torverhält­nis entscheide­n.“Mit dem 18. Saisonsieg jedenfalls festigte der Thüringer HC vier Spiele vor dem Saisonfina­le mit dem sechsten Sieg in Serie den fünften Tabellenpl­atz.

Sinnbildli­ch für den Verschleiß auf der Zielgerade­n einer langen Saison lag nach dem Schlusspfi­ff Marketa Jerabkova auf dem Feld und kühlte ihr linkes Knie. Jede Sekunde zur Regenerati­on will genutzt sein. Schließlic­h wartet schon am kommenden Mittwoch das Nachholspi­el beim noch unbesiegte­n Tabellenfü­hrer in Dortmund. Zudem ist klar, dass das Heimduell gegen Neckarsulm am Mittwoch, 19. Mai, nachgeholt werden soll.

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FOTO: IMAGO IMAGES/OPOKUPIX Kaum zu stoppen: Kerstin Kündig steuerte zwei Tore zum klaren THC-Sieg bei.
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Halle/Saale.

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