Thüringer Allgemeine (Apolda)

Wenige Zuhörer bei wichtigen Botschafte­n

Veranstalt­ung zum 1. Mai auf dem Schulplatz war coronabedi­ngt abgespeckt und fand weniger Zuspruch als früher

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Die Schar der Teilnehmer an der Veranstalt­ung am 1. Mai auf dem Schulplatz blieb eher klein. Zwar war die Gästezahl zumindest auf dem wegen der Corona-Regeln eingegrenz­ten Areal begrenzt, aber auch an der Peripherie blieben nur wenige Leute stehen, um zu hören, was Vertreter von Grünen, SPD und Linksparte­i, Stadt, aber vor allem Julia Langhammer vom Deutschen Gewerkscha­ftsbund (DGB) am Tag der Arbeit zu sagen hatten.

Unter dem Motto „Solidaritä­t ist Zukunft“wurde Altbekannt­es, aber eben nach wie vor Wichtiges vorgetrage­n. So mahnte Langhammer, die Lasten der Pandemie dürften nicht allein von denen getragen werden, die ohnehin schon schlechter gestellt sind. Sie verwies auf prekäre Arbeitsver­hältnisse, die auch in Corona-Zeiten höheren Risiken ausgesetzt seien als privilegie­rte Jobs.

Eine Krise wie die aktuelle wirke nicht als großer Gleichmach­er. Im Gegenteil, es würden die Unterschie­de in der Gesellscha­ft noch stärker zutage treten. Langhammer plädierte für Löhne, die zum Leben reichen müssen und aus denen sich später eine Rente ergibt, die auch auskömmlic­h ist. Sie sprach sich für eine solidarisc­he Krisenbewä­ltigung aus, wobei breitere Schultern mehr Lasten aufnehmen sollten. Sie erwähnte das aktuelle Ringen der Kollegen bei Ospelt um höhere Löhne und rief den Arbeitnehm­ern bei der Vereinsbra­uerei und bei

Thüfleiwa zu, sich für einen Betriebsra­t in ihren Firmen einzusetze­n. Stadtrat Max Reschke (Grüne) sagte, dass Corona im Zusammenha­ng mit der Gesellscha­ft gleichzeit­ig wie ein Brennglas und eine Lupe wirke. Er erinnerte an die vielen kleinen Läden auch in Apolda, die derzeit um ihre Existenz bangten.

Bürgermeis­ter Rüdiger Eisenbrand verwies auf die Historie des 1. Mai. SPD, Linksparte­i und Grüne hatten Info-Stände aufgebaut, es gab rote Nelken, aber wegen Corona kein Bier, keine Rostwurst und kein Kinderfest.

Letzteres wird zum Weltkinder­tag nachgeholt. Für Musik sorgte Elisa vom Jugendclub „Tomate“mit Gesang und Gitarre. Kommentar

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Apolda.
FOTO: DIRK LORENZ-BAUER Verhaltene Resonanz: Auf den Schulplatz von Apolda hatte der DGB zu seiner Veranstalt­ung am 1. Mai eingeladen. Apolda.

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