„Herrgottswinkel“im Haus Clara gesegnet
Bewohner aus Haus Clara sammeln Unterschriften für fußläufig erreichbare Bushaltestelle und Briefkasten
Weimar. Mit der Segnung des Altars wurde die kleine Kapelle der Senioreneinrichtung Haus Clara der Caritas ihrer Bestimmung übergeben. Nur 25 geladene Gäste, die sich zudem einem Schnelltest unterziehen mussten, konnten diesem feierlichen Moment im Rahmen einer Heiligen Messe beiwohnen, die Weihbischof Reinhard Hauke im Beisein von Weimars katholischem Pfarrer Timo Gothe zelebriert hat.
Zur Segnung war auch der Mainzer Glaskünstler Yvelle Gabriel nach Weimar gekommen, der seine Arbeit kurz erläuterte. Anhand seiner Entwürfe wurde die Kapelle geschaffen, die direkt an die Cafeteria des Hauses angrenzt und so jederzeit die Bewohner zum Innehalten einlädt. Die vier prägenden Fenster an der Außenmauer erinnern an die Elisabethschwestern Clara, Mathilde, Franziska und Maria, die die Ordensgemeinschaft in die Stadt Weimar gebracht hatten. Die Fenster waren Ende 2020 eingebaut worden. Für die Kapelle fertigte die Weimarer Tischlerei Mitsching zuletzt noch ein Lichtkreuz und den Altar.
Die Segnung ihres „Herrgottswinkels“, wie sie ihn liebevoll nennt, durfte auch die Karmelitin Schwester Hildegard aus nächster
Nähe erleben. Sie war im Sommer als eine der ersten Bewohnerinnen in das Haus Clara eingezogen und hatte sich sehr für den Bau der Kapelle engagiert, erinnerte Hauskoordinatorin
Kerstin Bloch von der Caritas gegenüber unserer Zeitung.
Sie wiederum dankte im Rahmen der Segnung für die „wunderschöne künstlerische Ausführung“, ebenso für die Unterstützung aus der Gemeinde und von der Caritas sowie „für unsere wunderbaren Mieterinnen und Mieter, die ihr Vertrauen in uns gesetzt haben“.
Innerhalb kurzer Zeit sei die Hausgemeinschaft „sensationell gut zusammengewachsen“, betonte Kerstin Bloch nach der Feier und verwies auf gemeinsame Spaziergänge und andere Aktivitäten. Dazu zählen ebenso Heilige Messen, die alle zwei Wochen derzeit weiter nur mit Bewohnern zelebriert werden. Erst später können dabei auch Gäste die Kapelle erleben.
Die Bewohner haben auch im Umfeld der Segnung ihre gemeinsamen Bemühungen für zwei wichtige Vorhaben fortgesetzt: Mithilfe von Unterschriftenlisten wollen sie die Stadt an ihr Versprechen erinnern, in der Nähe der Einrichtung Am alten Flugplatz eine Bushaltestelle zu schaffen. Darüber hinaus wünschen sie sich sehnlichst fußläufig einen Briefkasten der Deutschen Post. Die Bushaltestelle war bereits mehrfach für die jungen Sportler gefordert worden, die nebenan auf dem Lindenberg Fußball spielen.