Rückschlag ohne Folgen
Bei der 0:2-Niederlage gegen Lok Leipzig reißen gleich drei Erfolgsserien des FC Rot-Weiß
Sein anschließender Appell verfehlte auch bei Abel seine Wirkung nicht. „Mir war nicht bange, dass uns die Niederlage umhaut“, verrät der frühere Junioren-Nationalspieler. „Wir wollten auf das Treppchen, hatten das ja noch nie geschafft. Und da zwei Heimspiele anstanden, glaubten wir fest daran. Zu Hause waren wir eine Macht.“Da auch Jena und Halle patzten, blieben die Erfurter Dritter. Ein Rang, den sie bis zum Schluss verteidigen sollten.
Die rauschende Aufstiegsparty in der Thüringenhalle wird Abel nie vergessen. Er erinnert sich aber auch an eine „Leere im Kopf“, als der Traum von der Zweitliga- und Uefa-Cup-Qualifikation real geworden war: „Irgendwie war ich völlig platt, habe den Erfolg mehr innerlich genossen. Rot-Weiß ist ja mein Verein.“14 Jahre spielte er für RWE, seit er 1979 aus Heiligenstadt an die KJS nach Erfurt gekommen war. Umso härter traf ihn 1993 die Aussortierung durch Klaus Goldbach.
Abel verschlug es zunächst nach Fulda, später nach Landau. Dort traf er die einstigen Mitstreiter Jürgen Heun und Heiko Räthe wieder – und lernte vor allem seine Frau Kerstin kennen und lieben. „Sie ist auch Erfurterin. Schon kurios, dass wir ins tiefste Bayern gehen mussten, um uns zu finden“, lacht der 54Jährige. 2008 kehrten beide in die Heimat zurück. „Äbs“assistierte zunächst Albert Krebs bei Rot-Weiß II und in Eisenach, schlug 2011 aber bei einem Logistikunternehmen ein neues berufliches Kapitel auf.
Als Bereichsleiter im Schichtsystem blieb keine Zeit mehr für den Trainerjob. So oft es geht zieht es ihn jedoch zum Training der Traditionself. Gern auch mit rot und weiß bandagierten Knien. Die Liebe zu seinem Club ist nie erloschen.