Thüringer Allgemeine (Apolda)

30 Jahre Uefa-Cup (5)

Am Ende stand die Qualifikat­ion für die 2. Bundesliga und den Uefa-Cup. Die 40. und letzte Saison der DDR-FußballObe­rliga 1990/91 war für den FC Rot-Weiß Erfurt zugleich die erfolgreic­hste. In unserer Serie blicken wir mit Schlüssels­pielern von einst auf

- Von Marco Alles

Sorgen, den kostbaren dritten Tabellenpl­atz noch verspielen zu können, ließ einer gar nicht erst aufkommen: „Noch in der Kabine hat uns Peter Disztl aufgerütte­lt. Wir sollten gefälligst die Köpfe hochnehmen“, erinnert sich Uwe Abel an die Ansprache des Ungarn nach dem 0:2 bei Lok Leipzig. Wenn ihm etwas gegen den Strich ging, konnte der sonst so ruhige Rot-Weiß-Torhüter laut werden. Und deutlich.

Nach jenem Rückschlag am viertletzt­en Spieltag sah er den Moment gekommen, die Kollegen emotional zu packen. Drei Serien hatten ein Ende gefunden. Die Erfurter gingen nach sieben Partien erstmals als Verlierer vom Feld, kassierten nach 416 Minuten wieder ein Gegentor und unterlagen nach zehn erfolgreic­hen Spielen in Blau-Weiß.

„Mit dem 0:2 waren wir noch gut bedient“, so Abel. Der Mittelfeld­akteur zählte damals zu den Stammkräft­en, stand in allen Rückrunden­Partien auf dem Platz – und verpasste später auch in den vier Uefa-CupDuellen keine Minute. „Die Spiele gehören natürlich zu meinen Highlights; wie das 2:1 im DFB-Pokal über Schalke“, verweist er auf die Sensation im August 1991. Damals sorgte Abel selbst für das 1:0.

So sehr die Rot-Weißen gegen die Knappen glänzten, so wenig gelang ihnen dreieinhal­b Monate zuvor in Probstheid­a. Bereits nach 19 Minuten waren durch Treffer von Anders (4.) und Halata (19.) die Messen gelesen. In der Endphase hielt Distzl sogar noch Halatas Elfmeter (82.).

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