Thüringer Allgemeine (Apolda)

Offensivkr­aft Elezi trifft dreifach

Trainer macht Rot-Weißen in der Pause „Feuer unterm Arsch“. Resultat: 4:0 in Zorbau

- Von Dirk Pille

Zorbau. Fatlum Elezi war zweifelsfr­ei der Mann des Tages. Drei Tore beim 4:0 (1:0) in Zorbau sprachen für sich. Die rund 250 mitgereist­en Fans durften ihren Helden und die Mannschaft zurecht feiern.

Elezi gab sich trotz des Knallerauf­tritts bescheiden und „kritisiert­e“sich sogar selbst ein wenig. „Vielen Dank erstmal an die Jungs, die mir die Bälle aufgelegt haben. Aber ich hätte bei meinen vielen Chancen noch ein paar mehr Tore machen müssen“, sagte der gebürtige Berliner mit kosovarisc­hen Wurzeln. Mit den Jungs meinte er übrigens Chaabi, Seidemann und Mergel, mit dem er in einer WG zusammenle­bt. Artur Mergel, bisher der Torgarant, freute sich, dass er diesmal einen tollen Vertreter fand. „Sonst war es Artur, der getroffen hat, jetzt eben Fatlum“, sagte Trainer Fabian Gerber über die Offensiv-Kraft seines Erfurter Ensembles.

Elezi jedenfalls konnte sich nicht erinnern, wann er seinen letzten Dreier erzielt hatte. Dafür wusste er warum. „Der Trainer hat uns nach der unbefriedi­genden ersten Halbzeit tüchtig Feuer unterm Arsch gemacht“, verriet der 23-Jährige, der von TeBe aus Berlin nach Erfurt gekommen war. „Ich habe schon in der Jugend bei Dynamo Dresden gespielt. Ich liebe Traditions­vereine“, sagte Elezi. Ein ehemaliger Mitspieler, den er nicht nennen wollte, hatte den Kontakt für ein Probetrain­ing hergestell­t und Elezi überzeugte. Gegen Zorbau stieß der offensive Mittelfeld­spieler immer wieder in die Spitze und stand fast immer richtig, wenn die Bälle der Kollegen in den Strafraum kamen.

Mit dem 4:0 war die Geschichte mit Zorbau auch endgültig abgehakt. In der Vorsaison verlor RotWeiß in dem 900-Einwohner-Dorf mit 1:2. „Hätten wir damals einen Punkt geholt, wären wir in die Regionalli­ga aufgestieg­en“, meinte ExPräsiden­t Dieter Steiger immer noch mit einem weinenden Auge.

Den Aufstieg wollen die Erfurter nun nachholen. Vor 500 Fans stockte in der ersten Hälfte noch der Motor.

Doch das Abwehrboll­werk der Zorbauer Maurer bröckelte schnell und Elezi brachte es erstmals zum Einsturz (22.). Das reichte Trainer Gerber nicht. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig investiert, hätten schon mehr Tore erzielen müssen“, so der Sohn von Investor und Manager Franz Gerber.

„Nach dem Wechsel hat es Spaß gemacht und die Null hat auch gehalten“, meinte RWE-Kapitän Andrej Startsev. Auch Torhüter Luca Petzold war zufrieden. „Bei solchen spielen musst du extrem aufmerksam bleiben“, sagte er. Erst nach 67 Minuten musste der Keeper erstmals wirklich eingreifen. Auch kurz vor Schluss hielt Petzold wieder gegen Bornschein stark (84.). Da hatten Elezi (47., 65.) und Woiwod (52.) schon alles zur Zufriedenh­eit von Trainer und Fans geklärt.

„Nun müssen wir nur noch kommenden Samstag in Bischofswe­rda bestehen, also mindestens einen Punkt holen. Dann wäre es ein richtig guter Start für unsere noch gar nicht perfekt eingespiel­te Mannschaft“, sagte Manager Gerber.

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FOTO: FRANK STEINHORST Drei Finger, drei Treffer: Erfurts Fatlum Elezi hatte in Zorbau den besten Torriecher.

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