Thüringer Allgemeine (Apolda)

FC Carl Zeiss nimmt Fahrt auf

Jena gewinnt Thüringer Regionalli­ga-Derby mit 3:1 und verschlimm­ert Meuselwitz-Krise

- Von Holger Zaumsegel

Meuselwitz. Eine gute Stunde nach Spielschlu­ss musste der Krankenwag­en auf der Glaserkupp­e vorfahren. Meuselwitz-Spieler Amer Kadric hatte es in der 89. Minute des Thüringen-Derbys in der Fußball Regionalli­ga zwischen dem ZFC und dem FC Carl Zeiss bei einem Zweikampf mit Jenas Justin Schau noch übel erwischt. Schau war dem 26-jährige Mittelfeld­spieler versehentl­ich auf den Kopf gefallen,

Kadric war kurz bewusstlos, konnte das Spielfeld aber mit Unterstütz­ung der Betreuer selbststän­dig verlassen. Im Krankenhau­s sollte er durchgeche­ckt werden.

Mit dem Bosnier verloren die Meuselwitz­er verletzung­sbedingt bereits den dritten Mann in einem Spiel, das mit 1:3 verloren ging. Dabei war der hohe Verschleiß an ZFC-Kickern kein Ausdruck eines überhart geführten Thüringer Duells von Seiten der Jenaer, sondern vielmehr Sinnbild für das Pech der Meuselwitz­er, die die sechste Pleite in Folge kassierten, und das zurückgeke­hrte Glück der Jenaer, die ihren dritten Sieg nacheinand­er feierten.

ZFC-Präsident Hubert Wolf nahm die neuerliche Niederlage gelassen und seine Mannschaft und insbesonde­re seinen Trainer in Schutz. „Es ist das zu Erwartende eingetrete­n. Wir sehen, dass unser Modell aus Arbeit und Fußball in englischen Wochen total an Grenzen gerät.“Jena sei schließlic­h keine Laufkundsc­haft und hätte wesentlich mehr Zeit zum Verschnauf­en gehabt. „Die letzten 35 Minuten sind wir auf dem Zahnfleisc­h gekrochen und konnten von der Intensität nicht mehr dagegen halten.“

In der Tat war die erste Halbzeit noch ausgeglich­en. Die Anfangspha­se gehörte zwar dem FC Carl Zeiss, doch dann wurde Meuselwitz stärker, ließ sich von der frühen Verletzung von Jegor Japupov nicht schocken und ging durch Florian

Hansch in Führung (20.). Dann schlug das Pech oder eben Glück zu. ZFC-Kapitän Nils Miatke musste ebenfalls verletzung­sbedingt vom Platz und der FC Carl Zeiss kam zum Ausgleich, weil Sebastian Albert einen Schuss von Matti Langer ins eigene Tor ablenkte (32.). „Die Verletzung von Nils Miatke war ein Genickschl­ag“, sagte Wolf.

„Ich war mir sicher, dass wir in der zweiten Hälfte zu unseren Chancen kommen“, meinte derweil Jena-Trainer Dirk Kunert und behielt Recht. Die FCC-Lebensvers­icherung hieß wie schon gegen Halberstad­t Fabian Eisele, der das Spiel nach zwei Standards von Maximilian Oesterhelw­eg (59./70.) – jeweils per Kopf – entschied.

 ?? FOTO: T. CORBUS ?? Doppeltors­chütze Fabian Eisele (vorn) jubelt mit Sturmpartn­er Maximilian Wolfram.
FOTO: T. CORBUS Doppeltors­chütze Fabian Eisele (vorn) jubelt mit Sturmpartn­er Maximilian Wolfram.

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