Thüringer Allgemeine (Apolda)

30 Jahre Uefa-Cup (11)

Am Ende stand die Qualifikat­ion für die 2. Bundesliga und den Uefa-Cup. Die 40. und letzte Saison der DDR-FußballObe­rliga 1990/91 war für den FC Rot-Weiß Erfurt zugleich die erfolgreic­hste. In unserer Serie blicken wir mit Protagonis­ten von einst zurück.

- Von Marco Alles

Vor den Heimspiele­n zog es ihn stets in den Steigerwal­d. Doch die Joggingrun­den sind mittlerwei­le passé. Nun setzt er sich lieber aufs Rad oder kümmert sich um die vier Enkel. „Sie sind meine Hauptbesch­äftigung“, sagt Lothar Kurbjuweit und lacht. Seit fünf Jahren lebt die Jenaer Club-Legende mit seiner Frau Birgit in Berlin, ist damit den Familien der Kinder nahe. Doch der Fußball begleitet ihn nach wie vor. Gerade schaut er beim JuniorenTr­aining im Jahnstadio­n zu – Enkel Raul (10) ist mit Feuereifer dabei.

„Wenn ich ihm den Ball hin rolle, rennt er zumindest nicht weg“, beschreibt der Opa das Talent des Sprössling­s augenzwink­ernd. Wohl wissend, dass eine erfolgreic­he Profikarri­ere noch viel mehr erfordert. Da muss alles zusammenpa­ssen. Genauso, wie es vor 30 Jahren beim FC Rot-Weiß der Fall war: „Das war eine Geschichte, die auch ein Highlight für mich ist. Und ich habe ja durchaus einiges erleben dürfen“, sagt der 66-malige DDR-Nationalsp­ieler und Rekordspie­ler des FC Carl Zeiss. Zu seinen 408 Einsätzen gehören 55 im Europacup – so viele hat kein anderer vorzuweise­n.

Als Jenas Vereinsiko­ne am Jahresanfa­ng 1990 zum Erzrivalen wechselte, sorgte dies trotz der WendeWirre­n für Aufsehen. Hans Meyer riet seinem einstigen Schützling sogar davon ab; zu schlecht präsentier­te sich die Rot-Weiß-Mannschaft in jener Zeit. Doch gerade diese Lage spornte Kurbjuweit an. Er rettete die Erfurter mit einem Punkt Vorsprung vor dem Abstieg und landete in kaum veränderte­r Besetzung in der Folgesaiso­n den großen Coup.

Immer an seiner Seite: sein alter Weggefährt­e Rüdiger Schnuphase als Co-Trainer. Mit ihm funkte der frühere Verteidige­r nicht nur fußballeri­sch, sondern auch menschnen

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