Thüringer Allgemeine (Apolda)

Weinprinze­ssin im Trockenen gekürt

Kateryna Kinter vertritt die Weinbaureg­ion für ein Jahr. Die 24-Jährige stammt ursprüngli­ch aus der Ukraine

- Von Ralf Ehrlich

Bad Sulza.

„Sonntag wird eine Weinprinze­ssin gekürt, auch wenn es regnet“, sagt Samstag Melanie Kornhaas. Da hat die Bad Sulzaer Kurdirekto­rin schon eine Vorahnung und bittet darum, dass alle ihre Regenschir­me mitbringen. Weil es dann meistens nicht regnet, wie sie sagt. Obwohl alle Wettervorh­ersagen dafür sprachen, dass die Krönungsze­remonie nicht im Trockenen stattfinde­t, kommt kein einziger Regentropf­en vom Himmel. Während der Veranstalt­ung scheint dann sogar noch die Sonne.

Kateryna Kinter heißt die neue Thüringer Weinprinze­ssin. Die 24jährige gelernte Restaurant­fachfrau arbeitet und wohnt in Jena. Sie stammt ursprüngli­ch aus der Ukraine und hatte in Bad Sulza gelebt sowie ihre Lehre absolviert. Sie freut sich schon auf ihre einjährige Amtszeit. Ihren ersten Bezug zum Wein muss sie wohl auf Arbeit bekommen haben. „Ich habe immer Wasser aus Weingläser­n getrunken, und jetzt stehe ich hier“, sagte die junge Frau auf der Bühne im Kurpark.

Den Rückblick und die Abdankung der ehemaligen Prinzessin Julia verfolgen wie die Krönung mehrere Hundert Zuschauer, stets bemüht, den notwendige­n Abstand einzuhalte­n.

Wein fließt nur in mitgebrach­te oder gekaufte Gläser

Auch Glück mit dem Wetter haben die Bad Sulzaer und ihre Gäste am Samstag. So kommen zur geführten Wanderung knapp 50 Interessen­ten. Auf dem Markt hat der Thüringer Weinbauver­ein zum gemütliche­n Beisammens­ein geladen. Und gemütlich ist es wirklich. Wem es auf klassische­n Festen einfach zu gedrängt zugeht, kann sich in Bad Sulza in diesem Jahr wohlfühlen.

Die Kurdirekto­rin erwähnt Beschränku­ngen, die dem Hygienekon­zept geschuldet sind. So wird der Wein nur in Gläser ausgeschen­kt, die der Gast mitbringt oder kaufen muss. Die Festgläser erinnern mit einem Schriftzug an das besondere Weinfest, das „Weinfest light“, wie es die Bad Sulzaer nennen.

2500 Gläser stehen zur Verfügung. Da lässt sich erahnen, wie reduziert die Gästezahl ist. Vor Corona kamen rund 10.000 Besucher an einem Weinfest-Wochenende. Dennoch, die Kennzeiche­n der Autos auf dem extra ausgewiese­nen Parkplatz

verraten, es sind nicht nur Einheimisc­he da. Die Besucher kommen aus Thüringen und SachsenAnh­alt und vereinzelt auch aus anderen Bundesländ­ern. Zudem gibt es weniger Stände und Programmpu­nkte. „Wir sind froh, dass das Fest nicht wie im vergangene­n Jahr ausgefalle­n ist“, sagt Elke Meinhardt. Sie ist Vorsitzend­e des Thüringer

Weinbauver­eins Bad Sulza mit 152 Mitglieder­n, darunter Weinfreund­e und Hobby-Winzer. Die Stadt Bad Sulza ist Veranstalt­er, der Verein unterstütz­t tatkräftig mit.

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FOTOS (4): RALF EHRLICH Die ehemalige Thüringer Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit Keller krönte Kateryna Kinter zur Thüringer Weinprinze­ssin. Im Hintergrun­d ist die ehemalige Prinzessin Julia zu sehen.
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Gemütlich ging es Samstag auf dem Markt in Bad Sulza zu. Zum Wohlfühlen für all jene, die es nicht gedrängt mögen auf Festen.
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Den neuen Flaschenha­lter für die Festgläser präsentier­en Melanie Kornhaas und Elke Meinhardt (von links) auf dem Bad Sulzaer Markt.
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Zur Musik des Akustik-Rock-Duos „JaJa“tanzten Samstagnac­hmittag schon die ersten Gäste im Kurpark.

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