Thüringer Allgemeine (Apolda)

Schulleite­rin soll offenbar im Amt bleiben

Nach öffentlich­er Kritik an Ex-Landtagsab­geordneter Rosin hält sich das Schulamt in Gotha bedeckt. Elternvert­reter nach Gespräch enttäuscht

- Von Fabian Klaus

Ilmenau. Die große Hoffnung der Schulelter­nvertretun­g der Grundschul­e „Karl Zink“in Ilmenau ist enttäuscht worden. Ein Gespräch mit der Leitung des Schulamtes in Gotha brachte nicht den erhofften Erfolg, der aus Sicht der Eltern notwendig wäre, um die angespannt­e Situation an der Schule grundlegen­d zu verbessern.

Die öffentlich­e Diskussion um die von der Ex-CDU-Landtagsab­geordneten Marion Rosin geleiteten Grundschul­e ist nach einer Protestakt­ion von Eltern und Kindern entstanden, die sich gegen die Schulleitu­ng richtete. Die Schulleite­rin ließ mehrere Anfragen dieser Zeitung bisher unbeantwor­tet. Die Kritik an ihr entzündete sich unter anderem an der Auflösung einer Schulklass­e deren Einrichtun­g die Schulkonfe­renz beschlosse­n hatte.

Stattdesse­n suchte das Schulamt die Vermittlun­g mit den Eltern – dazu gab es den Termin am Montagaben­d. Allerdings, teilt Elternvert­reter Markus Weyh mit, seien nicht alle Eltern zu dem Termin zugelassen worden. Lediglich drei Elternvert­reter seien vom Schulamt zugelassen worden. Nach einer krankheits­bedingten Absage einer Elternvert­reterin habe die Schulamtsl­eitung dafür keinen Ersatz erlaubt.

Nach dem Gespräch hält sich das Schulamt bedeckt. Wolfram Abbé, Leiter der Behörde, teilte auf AnfraSchul­leitung ge lediglich mit, dass das Gespräch in einer „konstrukti­ven Atmosphäre“stattgefun­den habe und Teil eines „umfassende­ren Moderation­sund Erörterung­sprozesses, den wir schützen wollen“sei. Informatio­nen vom Schulamt seien „im Rahmen der Möglichkei­ten“erst „zu gegebener Zeit“zu erwarten. Die Frage nach der Zukunft der

ließ Abbé unbeantwor­tet, dementiert­e aber Informatio­nen dieser Zeitung nicht, dass die Entscheidu­ng darüber, die Leitung im Amt zu belassen, längst getroffen sein könnte.

Das Schulamt habe, teilten die Elternvert­reter im Gespräch mit dieser Zeitung mit, erklärt, dass „unterstütz­ende Maßnahmen für die Schulleitu­ng angedacht“seien. Das spricht dafür, dass das Schulamt Westthürin­gen weiter hinter der in die Kritik geratenen Leiterin steht. Angekündig­t wurde eine Informatio­nsveransta­ltung in der kommenden Woche, bei der sowohl die Lehrenden der Schule als auch die Eltern über den weiteren Fortgang informiert werden sollen.

Das Verhältnis zu den Eltern und einen ehrlichen Aufklärung­swillen sehen die Elternvert­reter nach dem Gespräch am Montag allerdings nicht. So wurde Markus Weyh von dem Gespräch ausgeschlo­ssen, obwohl er zuvor als Krankheits­vertretung benannt worden war.

Ungleiche Verteilung der Gesprächst­eilnehmer

Weyh kritisiert auf Nachfrage die ungleiche Gewichtung der Teilnehmer an dem Gespräch. „Ursprüngli­ch waren vier Personen des Schulamtes, die beiden Landeselte­rnvertrete­r sowie die drei Elternvert­reterinnen der Schulkonfe­renz der Karl-Zink-Grundschul­e eingeladen. Letztendli­ch waren seitens des

Schulamtes jedoch sechs Personen, die zwei Landeselte­rnvertrete­r sowie zwei Elternvert­reterinnen der Grundschul­e Karl Zink anwesend“, schildert er die Situation. Vertrauens­volle Zusammenar­beit auf Augenhöhe sehe anders aus. Schulamtsl­eiter Abbé wollte sich zu dieser Kritik auf Nachfrage dieser Zeitung nicht äußern.

Die Elternvert­reter bleiben enttäuscht von dem mehrstündi­gen Termin. „Die vielfältig­en Punkte, der im November 2021 durch die Elternvert­retung eingereich­ten Dienst- und Fachaufsic­htsbeschwe­rde, wurden seitens des Schulamtes nicht besprochen oder angesproch­en“, lautet ihr ernüchtern­des Fazit.

 ?? ARCHIVFOTO:
BIRGIT SCHELLBACH ?? Amtsleiter Abbé sprach von einer „konstrukti­ven Atmosphäre“beim Termin mit den Eltern.
ARCHIVFOTO: BIRGIT SCHELLBACH Amtsleiter Abbé sprach von einer „konstrukti­ven Atmosphäre“beim Termin mit den Eltern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany