Schulleiterin soll offenbar im Amt bleiben
Nach öffentlicher Kritik an Ex-Landtagsabgeordneter Rosin hält sich das Schulamt in Gotha bedeckt. Elternvertreter nach Gespräch enttäuscht
Ilmenau. Die große Hoffnung der Schulelternvertretung der Grundschule „Karl Zink“in Ilmenau ist enttäuscht worden. Ein Gespräch mit der Leitung des Schulamtes in Gotha brachte nicht den erhofften Erfolg, der aus Sicht der Eltern notwendig wäre, um die angespannte Situation an der Schule grundlegend zu verbessern.
Die öffentliche Diskussion um die von der Ex-CDU-Landtagsabgeordneten Marion Rosin geleiteten Grundschule ist nach einer Protestaktion von Eltern und Kindern entstanden, die sich gegen die Schulleitung richtete. Die Schulleiterin ließ mehrere Anfragen dieser Zeitung bisher unbeantwortet. Die Kritik an ihr entzündete sich unter anderem an der Auflösung einer Schulklasse deren Einrichtung die Schulkonferenz beschlossen hatte.
Stattdessen suchte das Schulamt die Vermittlung mit den Eltern – dazu gab es den Termin am Montagabend. Allerdings, teilt Elternvertreter Markus Weyh mit, seien nicht alle Eltern zu dem Termin zugelassen worden. Lediglich drei Elternvertreter seien vom Schulamt zugelassen worden. Nach einer krankheitsbedingten Absage einer Elternvertreterin habe die Schulamtsleitung dafür keinen Ersatz erlaubt.
Nach dem Gespräch hält sich das Schulamt bedeckt. Wolfram Abbé, Leiter der Behörde, teilte auf AnfraSchulleitung ge lediglich mit, dass das Gespräch in einer „konstruktiven Atmosphäre“stattgefunden habe und Teil eines „umfassenderen Moderationsund Erörterungsprozesses, den wir schützen wollen“sei. Informationen vom Schulamt seien „im Rahmen der Möglichkeiten“erst „zu gegebener Zeit“zu erwarten. Die Frage nach der Zukunft der
ließ Abbé unbeantwortet, dementierte aber Informationen dieser Zeitung nicht, dass die Entscheidung darüber, die Leitung im Amt zu belassen, längst getroffen sein könnte.
Das Schulamt habe, teilten die Elternvertreter im Gespräch mit dieser Zeitung mit, erklärt, dass „unterstützende Maßnahmen für die Schulleitung angedacht“seien. Das spricht dafür, dass das Schulamt Westthüringen weiter hinter der in die Kritik geratenen Leiterin steht. Angekündigt wurde eine Informationsveranstaltung in der kommenden Woche, bei der sowohl die Lehrenden der Schule als auch die Eltern über den weiteren Fortgang informiert werden sollen.
Das Verhältnis zu den Eltern und einen ehrlichen Aufklärungswillen sehen die Elternvertreter nach dem Gespräch am Montag allerdings nicht. So wurde Markus Weyh von dem Gespräch ausgeschlossen, obwohl er zuvor als Krankheitsvertretung benannt worden war.
Ungleiche Verteilung der Gesprächsteilnehmer
Weyh kritisiert auf Nachfrage die ungleiche Gewichtung der Teilnehmer an dem Gespräch. „Ursprünglich waren vier Personen des Schulamtes, die beiden Landeselternvertreter sowie die drei Elternvertreterinnen der Schulkonferenz der Karl-Zink-Grundschule eingeladen. Letztendlich waren seitens des
Schulamtes jedoch sechs Personen, die zwei Landeselternvertreter sowie zwei Elternvertreterinnen der Grundschule Karl Zink anwesend“, schildert er die Situation. Vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe sehe anders aus. Schulamtsleiter Abbé wollte sich zu dieser Kritik auf Nachfrage dieser Zeitung nicht äußern.
Die Elternvertreter bleiben enttäuscht von dem mehrstündigen Termin. „Die vielfältigen Punkte, der im November 2021 durch die Elternvertretung eingereichten Dienst- und Fachaufsichtsbeschwerde, wurden seitens des Schulamtes nicht besprochen oder angesprochen“, lautet ihr ernüchterndes Fazit.