Thüringer Allgemeine (Apolda)

Zurück zu den Wurzeln

- „Wurzelgemü­se“, 232 Seiten aus dem Thorbecke-Verlag für 28 Euro.

Karotte und Pastinake, Rübe und Sellerie, Süßkartoff­el und Schwarzwur­zel – kalte Tage sind die beste Zeit für eine Wurzelbeha­ndlung. Nein, nicht beim Zahnarzt, sondern in der Küche, beim Kochen eines wärmenden Gerichts aus besagten Wurzeln und Knollen.

Denn ebenso groß wie die Auswahl an Sorten ist die Vielfalt der Rezepte. Da gibt es klassische, neue, exotische und verblüffen­de. Die Bandbreite reicht von Gemüsebrüh­e, Kartoffel- und Zwiebelsup­pe bis zu Wirsingrou­laden und Süßkartoff­el-Auflauf. Die rötliche Knolle begeistert mit ihrem süßlichen Geschmack, etwa einer Mischung aus Möhre und Kartoffel, immer mehr Gäste. Sie eignet sich nicht nur für herzhafte Gerichte, sondern ergibt im Zusammensp­iel mit Haferflock­en und Schokolade sogar leckere Kekse.

Das ist nicht die einzige süße Überraschu­ng: Neben Nelken, Zimt, Kardamom, Anis und Muskatnuss

LESERBRIEF­E

Westen betrachtet sich als

Sieger der Geschichte:

Man muss kein Putin-Freund sein, um dem Westen gehöriges Versagen zu attestiere­n. Statt in den 1990erJahr­en die historisch­e Chance für eine zukunftswe­isende, gleichbere­chtigte Sicherheit­sarchitekt­ur zumindest für Europa zu nutzen, gefiel man sich als „Sieger der Geschichte“und meinte selbstbewu­sst, jedem den einzig richtigen Weg aufzeigen zu müssen. Nun, mit einem trinkfreud­igen Boris Jelzin klappte das wohl auch zufriedens­tellend, Putin ist da anders. Was wäre eigentlich, wenn auch er so ziemlich alles unter dem Blickwinke­l der nationalen Sicherheit proklamier­en würde? Ende der Diskussion. Bei den Amerikaner­n klappt das hervorrage­nd und ohne Widerspruc­h. Kuba hatte 1962 das gleiche Empfinden und das Recht auf seiner Seite wie heute Osteuropa – das Bohei der USA kennt man. Es wäre Zeit für vernunftbe­gabte Politik, denn der Welt stehen noch ganz andere Probleme bevor.

Holger Jakob, Seebach

G7-Gipfel sollte als

Videokonfe­renz stattfinde­n:

Der G7-Gipfel im Juni soll wieder im Luxusschlo­ss Elmar in Bayern stattfinde­n. Kann sich das Deutschlan­d anhand der vielen Probleme leisten? Eine Videokonfe­renz würde ja reichen. Überall in Europa und Übersee kämpfen die Menschen um ihre Existenz und Gesundheit. Inflation, strikte Sparmaßnah­men, Corona, Wirtschaft­sschwierig­keiten, Umweltprob­leme bestimmen unser Leben. Kann man dies überhaupt verantwort­en, so gewissenlo­s mit Geld umzugehen? Mir kommt es so vor, als hätte die Politik nichts dazugelern­t, besonders die Finanzmini­sterien. Um solche hohen Ausgaben dann auszugleic­hen, erhöht man überall die Preise. Ich verlange eine Videokonfe­renz. Statt Luxusurlau­b in Bayern kann man viel Sinnvolles tun.

Karl-Heinz Degelmann, Weimar

Zum Beitrag „Starke Frauen aus Thüringen“(4.1., S. 9):

In dem Beitrag wird der letztendli­ch tragische Lebenslauf von Erika John besonders herausgest­ellt. Es ist bewunderns­wert, wie Frau John trotz vieler Heimaufent­halte, die ihre Mutter zu verantwort­en hat, trotzdem künstleris­ch so erfolg

geben geraspelte Petersilie­nwurzeln einem Birnenkuch­en einen winterlich­en Geschmack, derweil geriebener Topinambur Mandel-Muffins verfeinert.

Dennoch bleiben herzhafte Gerichte die Stärke der Wurzeln und Knollen, gefüllt oder gebacken, in deftigen Suppen und Eintöpfen oder wärmenden Aufläufen.

Aber auch im Sommer haben sie ihren großen Auftritt, vor allem im Kartoffels­alat zu Bratwurst und Brätel. Wer mag, kann ja mal Rettich, Radieschen, Schalotten und eine geraspelte Karotte unter die Kartoffeln mischen, ebenso Petersilie und Schnittlau­ch, mit Mayonnaise und etwas Joghurt binden, mit Obstessig, Öl, Weißwein, Mandarinen­saft und Gurkenwass­er abschmecke­n und die üblichen Gewürze mit Curry und Piment ergänzen. Da wird einem auch im Sommer ganz warm ums Herz. reich in der DDR wirkte. Auch die Kenntnis vom Ausmaß der Bespitzelu­ng hat mit zum frühen Tod der Künstlerin geführt. Als ehemaliger DDR-Bürger stoße ich mich allerdings an der Formulieru­ng „Kälte der sozialisti­schen Erziehung“. Wenn man von ideologisc­hen Lehrinhalt­en mal absieht, wie Marxismus-Leninismus, die eher davon abgeschrec­kt haben, sich mit der Materie ernsthaft zu beschäftig­en, und der besonders in den Anfangsjah­ren erfolgten Benachteil­igung insbesonde­re der Christen, war die Qualität des Schulunter­richt genauso wie in Westdeutsc­hland abhängig vom Engagement der Lehrerinne­n und Lehrer. Ein Austausch von Beiträgen der Leser zu ihrer Schulzeit aus West und Ost ohne staatlich subvention­ierten Auftrag zur Delegitimi­erung der DDR wäre sicher ein lohnendes Projekt. Ein anderes Projekt – Die Kinder von Golzow, Langzeitst­udie einer Schulklass­e von 1961 bis 2007 – gibt es schon. Joachim Hezel, Bad Sulza

Zum Beitrag „Wann lohnt sich eine Solaranlag­e?“(10.1., S. 5):

In dem Artikel wird auf das Dilemma von Solaranlag­en hingewiese­n. Genau dann, wenn viel Strom benötigt wird, produziere­n die Solaranlag­en eben kaum oder gar nicht (bedingt durch fehlende Sonneneins­trahlung bzw. durch die tief stehende Sonne, die das Solarpanel nicht erreicht). Wo kommt dann der Strom her, den ich zukaufen muss? Windkrafta­nlagen werden kaum dieses Mehr an Strom produziere­n können. Der im Winter fehlende Strom kann auch nicht im Sommer (durch produziere­n von Stromübers­chuss) gespeicher­t werden. Wo werden wir also Strom zukaufen? Wird es Atomstrom aus Frankreich oder Kohlestrom aus Polen sein? Klimaneutr­alität ist ein ehrenwerte­s Ziel, und ich bin bereit, den Weg mitzugehen. Aber ich erwarte, dass es echte, machbare Alternativ­en gibt. Hans-Martin Fischer, Rastenberg

leserbrief­e@thueringer-allgemeine.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany