Wo Omikron am schlimmsten wütet
Europa ist der Hotspot der Virusvariante. Frankreich, Dänemark und Griechenland sind am stärksten betroffen
Berlin. mit dieser Strategie die Pandemie bald hinter sich lassen zu können. Professor Ole Olesen vom Institut für öffentliche Gesundheit an der Universität Kopenhagen ist sich ziemlich sicher, „dass wir im Laufe des Januars und Februars eine generelle Immunität in der Bevölkerung von 80 bis 90 Prozent aufbauen“. Dann könne sich Dänemark schon in ein paar Monaten von den allgemeinen Corona-Beschränkungen verabschieden.
Griechenland:
Omikron hat auch Griechenland längst erreicht, die Inzidenz liegt bei mehr als 2100. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Athen entfallen rund 90 Prozent der Neuinfektionen auf Omikron. Knapp 70 Prozent der Bevölkerung sind doppelt geimpft. Eine Impfpflicht gilt derzeit für alle über 60.
Die Einreiseregelungen wurden verschärft. Seit dem 10. Januar müssen alle Einreisenden ab fünf Jahren einen negativen PCR-Test oder Antigen-Schnelltest haben – auch wenn sie geimpft oder genesen sind.
Für Restaurants, Kinos, Museen gilt die 2G-Regel.
Schweiz:
Die Inzidenz in der Schweiz liegt bei über 2000. Zwei Drittel der täglich etwa 24.000 Neuinfektionen gehen auf Omikron zurück, Tendenz rasant steigend. Trotz der geringen Impfquote von unter 70 Prozent gelten die Krankenhäuser nicht als überlastet. 8,4 Prozent der Klinikbetten sind mit CoronaPatienten belegt, auf den Intensivstationen sind es mehr als 30 Prozent. Auch in der Schweiz hat Omikron nicht zu einem parallelen Anstieg der Krankenhauseinweisungen geführt – sie sind zurzeit eher rückläufig. Seit dem 20. Dezember gilt 2G. Nur Geimpfte oder Genesene dürfen in die Innenräume von Restaurants, Kultur-, Freizeitund Sporteinrichtungen.
Italien:
In Italien ist die Inzidenz auf rund 2000 geklettert. Seit dieser Woche gilt in Hotels, Kongresszentren, Restaurants,
an Skiliften und in öffentlichen Verkehrsmitteln die 2G-Regel. Omikron macht inzwischen 70 Prozent aller Infektionen aus. Zwei Millionen Italiener sind in Quarantäne. Dies führt zu erheblichen Personalengpässen im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. Am Montag begann in den meisten der 20 Regionen wieder der Schulunterricht nach den Winterferien, doch rund zehn Prozent der Lehrkräfte fielen aus. Die Regierung hat eine Impfpflicht für alle Italiener über 50 Jahre eingeführt.
Aktuell liegen 1677 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Das entspricht rund 16 Prozent aller Intensivbetten. Belastet ist das Gesundheitssystem durch die vielen an Corona erkrankten Pflegekräfte. Es herrscht Personalmangel. Viele Angestellte, die mit der Impfpflicht nicht einverstanden sind, wurden vom Dienst suspendiert.
Spanien:
Die Inzidenz stieg in Spanien auf mehr als 1720. Omikron verursacht bis zu 90 Prozent aller Ansteckungen. Zu
Beginn der Pandemie hatte Spanien den härtesten Lockdown der EU. Doch auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle überrascht Spanien mit einer extrem lockeren CoronaPolitik. Warum? Das Land vertraut auf seine Impfquote: 80 Prozent haben den doppelten Piks, die dritthöchste Quote Europas. Allerdings sind bisher nur 34 Prozent „geboostert“.
Die Krisenkonferenz aus Staat und Regionen vereinbarte lediglich eine umstrittene Rückkehr der Maskenpflicht im Freien – egal, ob man sich allein auf der Straße oder in einer Menschenmenge befindet. Aber es gibt keine landesweiten 2Goder 3G-Regeln, Testpflichten, Kontaktbeschränkungen oder Schließungen von Nachtclubs. Stattdessen kam eine Lockerung der Quarantäne- und Testpolitik. Einige Regionen, wie Mallorca oder die Kanaren, beschlossen auf eigene Faust 3G-Regeln. In den Hospitälern steigt der Druck: 17.000 Corona-Kranke werden stationär behandelt, 24 Prozent der Intensivbetten sind mit Covid-19-Patienten belegt.