Wertschätzung für jeden im Team
Hotel am Schloß: Geschäftsführer Mark Kühnelt lobt Motivation und hat gute Ideen
Apolda. Horcht man ins Team des Hotels am Schloß Apolda hinein, empfängt man positive Signale. Nach der Aufregung um die unerwartete Kündigung der langjährigen Geschäftsführerin Peggy Lindner ist Ruhe eingezogen, kann man sich wieder auf die Arbeit konzentrieren. Zeit also, mit Interims-Geschäftsführer Mark A. Kühnelt über die Monate zu reden, in denen er Kollegen und Haus kennenlernte.
Er habe viele vertrauensvolle Gespräche geführt, wolle alle mitnehmen. Das entspreche seinem Führungsstil. Vorgefunden habe er Mitarbeiter, die trotz aller Sorgen motiviert und zuversichtlich sind.
Während die Küche mit etwa zehn Kollegen gut besetzt sei, suche man für Service und Rezeption weiter Personal. Der Markt sei insgesamt schwierig. Auch größere Häuser anderswo klagten. Deshalb habe man die Aktivitäten auf einschlägigen Portalen intensiviert, um Bewerber anzusprechen. Perspektivisch benötige man auch wieder einen zweiten Mann für die Haustechnik, zumal ja auch die Vermarktung der Stadthalle übers Hotel laufe, diese betreut werden muss. Beide Häuser müssten voneinander profitieren, nicht konkurrieren. Das setze sinnvolles Verzahnen voraus.
Zur Motivation der Mitarbeiter gehört doch sicher auch die EntgeltStruktur? – Ja, ganz klar, sagt Kühnelt. Deshalb werde man erstens nicht umhin kommen, bei den Gehältern etwas draufzusatteln.
Zweitens sei es wichtig, jedem Kollegen Wertschätzung zu erweisen, weil davon eben ein stückweit auch die Außenwirkung abhänge. Der Gast soll doch spüren, dass man gern für ihn da ist. Denn: Wenn Service und Küche stimmen, sei der auch bereit, den Preis zu zahlen. Beides müsste in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.
Drittens müssten die Mitarbeiter bei der Leitidee eingebunden werden. – Wohin soll es gehen, was stellt das Haus dar, darum gehe es, so Kühnelt. Details dazu entwickle er mit dem Team gerade.
Er setze zudem auf eine hochwertige Küche, ohne überkandidelt zu werden. Dass man im Restaurant „Schloßblick“fürs angemessene Geld sehr gut essen kann, das muss noch stärker nach außen getragen werden, wünscht er sich. Um die Atmosphäre im Restaurant noch etwas gemütlicher zu gestalten, sollen die Tische noch etwas stärker separiert werden, in dem Elemente zur Raumteilung eingefügt werden. So soll die großräumige Wirkung etwas gedämpft werden.
Er kann sich obendrein vorstellen, dass die persönliche Note mehr zum Tragen kommt. – Wer kocht da so schmackhaft? Wer ist im Haus für die sauberen Zimmer zuständig? Wer empfängt den Gast?
Neben all dem spielt auch das Kaufmännische ein Rolle. Das sei die Basis. Zwar sei der Jahresabschluss noch nicht ganz fertig. Absehbar aber sei, dass man 2021 mit einem Minus von gut 150.000 Euro abschließen wird. Corona habe – es gab ja wieder temporäre Schließungen – Spuren hinterlassen. Zudem gebe es keine Corona-Hilfe mehr, weil das Haus in kommunaler Trägerschaft stünde, sich die Kriterien zu 2020 geändert hätten. Ergo: Vom Staat gibt’s keinen Ausgleich mehr.