Thüringer Allgemeine (Apolda)

Zweites Impfzentru­m für Weimar

Kassenärzt­liche Vereinigun­g Thüringen und die Stadt eröffnen zusätzlich­e Impfstelle in der alten Notenbank

- Von Jens Lehnert

Weimar. Die Stadt Weimar ist für einen nächsten Ansturm von Impfwillig­en gerüstet. Am Mittwoch eröffneten die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Thüringen (KVT) und die Stadt die zweite zentrale Impfstelle in Weimar. Für diese hat die KVT Räume in der ehemaligen Notenbank an der Steubenstr­aße gemietet.

Der Wunsch nach zusätzlich­er Impfkapazi­tät war bei der Stadtspitz­e konkret geworden, nachdem Anfang Dezember die Impftermin­e im Mon Ami auf Wochen hin ausgebucht waren und sich bei den anmeldefre­ien Impf-Samstagen ein ums andere Mal lange Schlangen am Goetheplat­z aufgereiht hatten.

„Wer sich impfen lassen möchte, soll in Weimar einen zeitnahen Termin bekommen können. Längere Wartezeite­n sollten endgültig der Vergangenh­eit angehören“, betonte Oberbürger­meister Peter Kleine (parteilos). Das zweite Impfzentru­m flankiere den Weimarer Weg, Vorsicht und Pragmatism­us zu verbinden und der Bevölkerun­g möglichst viel Normalität zu bieten.

Die Stadt hatte denn auch ihre Bereitscha­ft signalisie­rt, den Preis dafür zu zahlen und das in der Notenbank benötigte Check-in-Personal abseits des Ärzteteams selbst zu stellen. Inzwischen fand man aber die Regelung, dass die Kassenärzt­liche Vereinigun­g neben Miete und Logistik auch für Personal sorgt.

Ein vierköpfig­es Team um die Impfstelle­n-Managerinn­en Katja

Pfeifer, die auch fürs Zentrum am Goetheplat­z verantwort­lich zeichnet, und Alexandra Hopf ist an der Steubenstr­aße tätig. Die Terminverg­abe dort erfolgt wie gewohnt im Internet.

Montags bis freitags wird fortan in der Notenbank von 7.30 bis 20.30 Uhr mit Ausnahme einer einstündig­en Mittagspau­se geimpft. Samstags-Impfaktion­en sind hier vorerst nicht geplant. Im Vergleich zum Mon Ami gibt es im Betrieb des zweiten Impfzentru­ms zwei nennenswer­te Unterschie­de. Ob der Stufe an der Pforte und des zu überwinden­den Treppenhau­ses ist die Impfstelle in der Notenbank nicht barrierefr­ei zu erreichen.

Zudem werden hier bis auf Weiteres keine Kinder geimpft. Das bleibt der Stelle am Goetheplat­z vorbehalte­n. Hier halte die KVT am Mittwoch als dem Kinderimpf­tag fest. Die Resonanz darauf, Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren impfen zu lassen, habe derzeit in Weimar die Größenordn­ung, dass ein Impftag pro Woche die Nachfrage genau decken könne, sagte Katja Pfeifer.

Indes sei der ganz große Druck auf die Impftermin-Vergabe schon vor der Eröffnung des neuen Weimarer

Zentrums geringer geworden. Noch am Montag impften die beiden Ärzte im Mon Ami die auch in den Wochen zuvor täglich gezählten rund 500 Leute. Am Dienstag waren es hingegen nur noch 280. Für den ersten Impftag in der alten Notenbank – der allerdings auch erst am späten Vormittag begann – hatten lediglich 97 Impfwillig­e Termine gebucht. Das wirkt sich freilich auch auf die aktuelle Geschwindi­gkeit der Terminverg­abe aus. Wer heute bis spätestens 14 Uhr online bucht, kann sich schon morgen in Weimar impfen lassen.

Die stagnieren­de Nachfrage, die momentan bundesweit zu registrier­en sei, habe in Weimar mehrere Gründe. Einerseits sei es dem hiesigen Klinikum und Arztpraxen wie jener von Thomas Joch und Christian Hänse in der Kantstraße zu danken, mit Impfaktion­en beziehungs­weise regelmäßig­em Impfangebo­t die Spitze des Ansturms fürs Erste abgebaut zu haben.

Anderersei­ts hat die Kulturstad­t im Thüringer Vergleich bereits eine bemerkensw­ert hohe Impfquote erreicht. 75 Prozent der Weimarer verfügen inzwischen über vollständi­gen Impfschutz, darunter knapp 97 Prozent aller, die 60 Jahre und älter sind.

Im Freistaat liegt die durchschni­ttliche Impfquote bei 67 Prozent. Ihre Boosterimp­fung haben mittlerwei­le fast 47 Prozent der Weimarer erhalten. Der Schnitt im Land beträgt hierbei 38 Prozent.

www.impfen-thueringen.de

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FOTO: JENS LEHNERT Alexandra Hopf und Katja Pfeifer (von links) sind von der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g als Impfstelle­n-Managerinn­en in der alten Notenbank eingesetzt.

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