Zweites Impfzentrum für Weimar
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und die Stadt eröffnen zusätzliche Impfstelle in der alten Notenbank
Weimar. Die Stadt Weimar ist für einen nächsten Ansturm von Impfwilligen gerüstet. Am Mittwoch eröffneten die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) und die Stadt die zweite zentrale Impfstelle in Weimar. Für diese hat die KVT Räume in der ehemaligen Notenbank an der Steubenstraße gemietet.
Der Wunsch nach zusätzlicher Impfkapazität war bei der Stadtspitze konkret geworden, nachdem Anfang Dezember die Impftermine im Mon Ami auf Wochen hin ausgebucht waren und sich bei den anmeldefreien Impf-Samstagen ein ums andere Mal lange Schlangen am Goetheplatz aufgereiht hatten.
„Wer sich impfen lassen möchte, soll in Weimar einen zeitnahen Termin bekommen können. Längere Wartezeiten sollten endgültig der Vergangenheit angehören“, betonte Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos). Das zweite Impfzentrum flankiere den Weimarer Weg, Vorsicht und Pragmatismus zu verbinden und der Bevölkerung möglichst viel Normalität zu bieten.
Die Stadt hatte denn auch ihre Bereitschaft signalisiert, den Preis dafür zu zahlen und das in der Notenbank benötigte Check-in-Personal abseits des Ärzteteams selbst zu stellen. Inzwischen fand man aber die Regelung, dass die Kassenärztliche Vereinigung neben Miete und Logistik auch für Personal sorgt.
Ein vierköpfiges Team um die Impfstellen-Managerinnen Katja
Pfeifer, die auch fürs Zentrum am Goetheplatz verantwortlich zeichnet, und Alexandra Hopf ist an der Steubenstraße tätig. Die Terminvergabe dort erfolgt wie gewohnt im Internet.
Montags bis freitags wird fortan in der Notenbank von 7.30 bis 20.30 Uhr mit Ausnahme einer einstündigen Mittagspause geimpft. Samstags-Impfaktionen sind hier vorerst nicht geplant. Im Vergleich zum Mon Ami gibt es im Betrieb des zweiten Impfzentrums zwei nennenswerte Unterschiede. Ob der Stufe an der Pforte und des zu überwindenden Treppenhauses ist die Impfstelle in der Notenbank nicht barrierefrei zu erreichen.
Zudem werden hier bis auf Weiteres keine Kinder geimpft. Das bleibt der Stelle am Goetheplatz vorbehalten. Hier halte die KVT am Mittwoch als dem Kinderimpftag fest. Die Resonanz darauf, Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren impfen zu lassen, habe derzeit in Weimar die Größenordnung, dass ein Impftag pro Woche die Nachfrage genau decken könne, sagte Katja Pfeifer.
Indes sei der ganz große Druck auf die Impftermin-Vergabe schon vor der Eröffnung des neuen Weimarer
Zentrums geringer geworden. Noch am Montag impften die beiden Ärzte im Mon Ami die auch in den Wochen zuvor täglich gezählten rund 500 Leute. Am Dienstag waren es hingegen nur noch 280. Für den ersten Impftag in der alten Notenbank – der allerdings auch erst am späten Vormittag begann – hatten lediglich 97 Impfwillige Termine gebucht. Das wirkt sich freilich auch auf die aktuelle Geschwindigkeit der Terminvergabe aus. Wer heute bis spätestens 14 Uhr online bucht, kann sich schon morgen in Weimar impfen lassen.
Die stagnierende Nachfrage, die momentan bundesweit zu registrieren sei, habe in Weimar mehrere Gründe. Einerseits sei es dem hiesigen Klinikum und Arztpraxen wie jener von Thomas Joch und Christian Hänse in der Kantstraße zu danken, mit Impfaktionen beziehungsweise regelmäßigem Impfangebot die Spitze des Ansturms fürs Erste abgebaut zu haben.
Andererseits hat die Kulturstadt im Thüringer Vergleich bereits eine bemerkenswert hohe Impfquote erreicht. 75 Prozent der Weimarer verfügen inzwischen über vollständigen Impfschutz, darunter knapp 97 Prozent aller, die 60 Jahre und älter sind.
Im Freistaat liegt die durchschnittliche Impfquote bei 67 Prozent. Ihre Boosterimpfung haben mittlerweile fast 47 Prozent der Weimarer erhalten. Der Schnitt im Land beträgt hierbei 38 Prozent.
www.impfen-thueringen.de