Das Lächeln der anderen
In Ruhpolding laufen die deutschen Biathletinnen hinterher. Schwedin Elvira Öberg siegt
Ruhpolding. Der traurige Blick von Denise Herrmann auf die Ergebnistafel sprach Bände. Wieder kein Top-Resultat, wieder kein Schritt nach vorn – knapp drei Wochen vor dem Olympia-Start sucht Deutschlands Biathlon-Medaillenhoffnung weiter nach ihrem „Flow“, wie sie es selbst nennt. „Das Gesamtergebnis sieht erstmal wieder ernüchternd aus“, sagte die 33-Jährige nach Rang 24 im Auftaktsprint des Heimweltcups in Ruhpolding, gab dann aber wie zuletzt Durchhalteparolen aus: „Ich weiß, dass ich es kann.“
Beim überlegenen Sieg der fehlerfreien Schwedin Elvira Öberg konnte die frühere Langläuferin am Mittwoch mit der siebtbesten Laufzeit, 32 Sekunden hinter Öberg, zwar in der Teildisziplin zufrieden sein. Vor allem am Schießstand will es aber nicht klappen. „Es ist nicht das Können, sondern das Mentale“, sagte Herrmann, die auf ihren Heimstrecken auch bei Laborbedingungen mit Sonnenschein und Windstille stehend zwei Fehler schoss und dadurch chancenlos war.
„Die Basis stimmt, das sehe ich jedes Training“, sagte die Sächsin. Doch das Gefühl vom Saisonanfang, als sie einmal Dritte wurde, will sich einfach nicht mehr einstellen: „Man muss locker und entspannt bleiben, mit Kampf und Krampf funktioniert es nicht.“
Das sieht auch Bernd Eisenbichler so. „Das war nicht der Wettkampf, den wir uns gewünscht haben. Es bringt jetzt nichts, draufzuhauen. Das Wichtigste ist, dass die Mädels ein Erfolgserlebnis haben“, sagte der Sportliche Leiter im ZDF und ergänzte mit Blick auf Herrmann:
„Wir werden sie aufbauen und weiter mit ihr arbeiten.“
Beste Deutsche in der coronabedingt leeren Chiemgau Arena war über die 7,5 Kilometer Franziska Hildebrand auf Rang 17. „Wir tun unser Bestes, wir arbeiten hart. Es muss alles mal wieder zusammenpassen, dann kann es auch ganz weit nach vorne gehen“, sagte Hildebrand zur schwachen Vorstellung der DSV-Skijägerinnen. Die Altmeisterin selbst hat die Norm für die Winterspiele in China (4. bis 20. Februar) noch nicht erfüllt – und ihre Teamkolleginnen machen derzeit