Thüringer Allgemeine (Apolda)

Prozess gegen Prinz Andrew rückt näher

US-Gericht hat Antrag auf Abweisung der Klage zurückgewi­esen. Es geht um sexuellen Missbrauch

-

Washington. Prinz Andrew, der Lieblingss­ohn der Queen, ist einem Prozess in den USA um sexuellen Missbrauch im Dunstkreis des Duos Jeffrey Epstein/Ghislaine Maxwell ein erhebliche­s Stück näher gerückt. In New York hat Richter Lewis Kaplan am Mittwoch den Antrag des Mitglieds der britischen Königsfami­lie niedergesc­hlagen, eine Zivilklage der heute 38-jährigen Virginia Roberts Giuffre abzuweisen.

Giuffre wirft dem Prinzen vor, sie vor 21 Jahren auf Vermittlun­g von Epstein dreimal gegen ihren Willen in dessen Domizil in New York sowie auf dessen Karibik-Insel Little St. James zum Geschlecht­sverkehr gedrängt zu haben. Prinz Andrew streitet das hartnäckig ab. In einem missratene­n Interview mit der britischen BBC sagte er, er könne sich nicht erinnern, Giuffre jemals getroffen zu haben. Aber es gibt Fotos

immer mehr von ihm und der Frau. Andrews USAnwalt Andrew Brettler hatte bei einer Anhörung geltend gemacht, dass der im Gefängnis durch Selbstmord gestorbene Multi-Millionär Epstein mit Giuffre 2009 eine Geheim-Vereinbaru­ng getroffen hatte. Sie müsse als Schutzschi­rm für Prinz Andrew betrachtet werden. Das Papier sagt aus, dass Giuffre gegen 500.000 Dollar auf rechtliche Schritte nicht nur gegen Epstein verzichtet, sondern auch jede andere Person, die oder der als „potenziell­e(r) Beschuldig­te(r)“gelten könnte, unbehellig­t lässt. Richter Kaplan hält den Vertrag für „konfus“, die beabsichti­gte Pauschalod­er Blankosche­ck-Wirkung sei nicht zweifelsfr­ei erwiesen. Prinz Andrew könne seine Argumente gegen Giuffre in einem Prozess darlegen. Wann dies der Fall sein könnte, ist offen. Zuletzt war die Rede von Herbst 2022.

 ?? FOTO: DPA ?? Gerät unter Druck: Prinz Andrew.
FOTO: DPA Gerät unter Druck: Prinz Andrew.

Newspapers in German

Newspapers from Germany