Thüringer Allgemeine (Apolda)

CDU spricht mit Regierung über den Haushalt

Ärger bei rot-rot-grünen Koalitions­fraktionen. Union: Mehr Geld für Kommunen durchgeset­zt

- Von Elmar Otto

Erfurt. Eigentlich hat die Landesregi­erung bei den Verhandlun­gen zum Haushalt 2022 nichts mehr mitzureden. SPD-Finanzmini­sterin Heike Taubert legte das Zahlenwerk nach zähem Ringen mit ihren Kabinettsk­ollegen vor. Nun sind die Landtagsfr­aktionen am Zug. Verabschie­det wird der Etat schließlic­h im Parlament.

Doch CDU-Fraktionsc­hef Mario Voigt hatte offenbar genug vom aus seiner Sicht wenig kompromiss­bereiten Agieren der rot-rot-grünen Koalitions­spitzen und hat nach Informatio­nen dieser Zeitung am Mittwoch mit Ministerpr­äsident Bode Ramelow (Linke) und Taubert gesprochen. Das werten vor allem SPD- und Grünen-Fraktion als unfreundli­chen Akt. Zumal berichtet wird, die Regierung habe etwa bei Änderungen am Aufnahmepr­ogramm für Menschen aus Afghanista­n, am Vergabeges­etz sowie Ladenöffnu­ngsgesetz Gesprächsb­ereitschaf­t signalisie­rt – sollte die CDU dem Haushalt zustimmen.

„Der Weg zum Haushalt ist noch lang. Dennoch haben wir 130 zusätzlich­e Millionen Euro für Landkreise und kleine Gemeinden durchgeset­zt“, sagte Voigt im Anschluss an Beratungen mit Rot-RotGrün am Donnerstag. Die Koalitions­fraktionen, die auf die CDUStimmen angewiesen sind, haben laut Voigt den Vorschlag akzeptiert, die Schlüsselz­uweisungen um 90 und die Mittel für kleine Gemeinden um 30 Millionen zu erhöhen. Mit 10 Millionen Euro werden wir die finanziell­en Belastunge­n durch den Klimaschut­z lindern. Der Geschäftsf­ührer des Gemeinde- und Städtebund­es, Ralf Rusch, sagte dieser Zeitung: „Wir hoffen, dass 130 Millionen Euro plus x auch endgültig festgezurr­t werden. Und zwar so schnell wie möglich.“

Aus dem Finanzmini­sterium kam derweil zumindest schon mal eine gute Nachricht: Thüringen könne Corona-Tests, Impfzentre­n und Quarantäne-Entschädig­ungen weiterhin bezahlen, obwohl noch kein Landeshaus­halt für 2022 beschlosse­n sei.

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