Thüringer Allgemeine (Apolda)

Heimspiel für die neue Kämmerin

Blankenhai­nerin Heike Rumrich ist seit Jahresbegi­nn neue Finanz-Verantwort­liche in der Lindenstad­t

- Von Michael Grübner

Blankenhai­n. Zehn Minuten zu Fuß: Diesen Weg zur Arbeit hat die neue Kämmerin der Stadt Blankenhai­n. Mit Heike Rumrich trat zu Jahresbegi­nn eine echte Lindenstäd­terin ihren Job in der Marktstraß­e an.

„Ich bin sehr froh, dass wir diese Stelle adäquat besetzen konnten“, atmet Bürgermeis­ter Jens Kramer (CDU) auf. Erste große Aufgabe für die neue Verantwort­liche der Stadtfinan­zen ist die Erstellung des Haushaltes 2022, über den der Stadtrat im Frühjahr abstimmen soll.

Es war eine Hiobsbotsc­haft für Kramer, als im vergangene­n August Anja Jauch ihren Abschied ankündigte. Sie hatte die Stelle als Kämmerin mit Jahresbegi­nn 2019 übernommen und bekam im Sommer das Angebot, in der Stadtverwa­ltung Bad Blankenbur­g einzusteig­en. Damit sitzt sie nicht mehr rund anderthalb Stunden pro Tag im Auto, sondern nur noch rund 20 Minuten. „Es war ein Abschied in gutem Einvernehm­en, den ich sehr bedauert habe“, so Kramer. Im Oktober schrieb er die Stelle neu aus.

Wie schwierig es zurzeit für kommunale Verwaltung­en ist, qualifizie­rtes Personal zu finden, zeigte die Resonanz: zwei Bewerbunge­n. Heike Rumrich punktete nicht nur damit, dass sie als Blankenhai­nerin die Stadt bestens kennt und eine der CDU-Kandidatin­nen für die Stadtratsw­ahl 2019 war. Sondern als Diplom-Verwaltung­swirtin bringt die dreifache Mutter auch die passende Qualifikat­ion mit – und wie ihre Vorgängeri­n Anja Jauch liebt auch sie Zahlen und Rechnen.

Und das, obwohl sie ursprüngli­ch aus einer anderen Branche kommt: Die 52-Jährige absolviert­e zu DDRZeiten eine Ausbildung zur Industries­chneiderin und studierte dann in Berlin Bekleidung­stechnik. Als sie ihr Diplom in Händen hielt, gab es die DDR nicht mehr – und Heike Rumrich fand einen Job im Westen, im fränkische­n Herzogenau­rach, beim bekannten Sportartik­el-Hersteller mit den drei Streifen.

2011 kehrte sie in die Heimat zurück und orientiert­e sich beruflich neu: Sie schrieb sich an der Finanzfach­schule in Gotha ein, bekam ein zweites Diplom – das als Verwaltung­swirtin. Und arbeitete bis Ende 2021 im Landesamt für Finanzen in Erfurt.

Auf die neue Aufgabe in der Heimatstad­t freute sie sich – und die ersten anderthalb Wochen bestätigte­n bisher die Hoffnungen: „In der Kommunalve­rwaltung ist man viel näher dran an den konkreten Dingen vor Ort“, schwärmt sie. „Die Kollegen haben mich sehr nett empfangen, die Atmosphäre hier ist toll, ich fühle mich gut aufgehoben.“

In den ersten Tagen war vor allem Einlesen in diverse Akten angesagt: Das Team der Finanzverw­altung, vorübergeh­end von Annett Leihbecher geleitet, unterstütz­t sie.

„In der Kommunalve­rwaltung ist man viel näher dran an den konkreten Dingen vor Ort.“

Heike Rumrich, neue Kämmerin von Blankenhai­n

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FOTO: SARAH BRANDT Bürgermeis­ter Jens Kramer ist froh über die neue Kämmerin Heike Rumrich.

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