Thüringer Allgemeine (Apolda)

„Meine komplettes Leben dreht sich um Fußball“

Erfurts neuer Torhüter Lukas Schellenbe­rg hat klare Aufstiegsz­iele. Der junge Ollendorfe­r bringt Erfahrunge­n aus Kaiserslau­tern und Ingolstadt mit

- Von Dirk Pille

Erfurt. Der Umzug aus Ingolstadt ist geschafft. Lukas Schellenbe­rg hat einfach wieder sein altes Zimmer bei seinen Eltern in Ollendorf zwischen Erfurt und Weimar bezogen. Der Rückkehrer kann sich ganz auf das Training konzentrie­ren, „das hoffentlic­h nächste Woche beginnen kann“, sagt der 21 Jahre alte Torwart des FC Rot-Weiß. „Ich suche natürlich auch nach einer eigenen Wohnung oder einer WG. Aber provisoris­ch ist das schon okay bei meinen Eltern“, erzählt der ledige Profi, der vom FC Ingolstadt zu seinem Lieblingsc­lub zurückkomm­t.

Schon im Sommer hatte Erfurts Trainer Fabian Gerber bei Schellenbe­rg angeklopft, ob er sich ein Engagement beim Oberligist­en vorstellen könne. „Ich kannte Fabian ja als Trainer in Ingolstadt. Nun hat es geklappt“, freut sich Schellenbe­rg, der zu seinen Wurzeln zurückkehr­t.

Begonnen hatte er als kleiner Junge bei Blau-Weiß Niederzimm­ern. „Ich stand von Anfang an im Tor“, sagt Schellenbe­rg. Dort wurde er schnell vom großen Club aus der Landeshaup­tstadt entdeckt. Lukas spielte fortan im Nachwuchs bei Rot-Weiß. Nach einer bärenstark­en Saison in der U-15-Talentliga weckte der junge Torwart das Interesse von großen Klubs wie dem 1. FC Kaiserslau­tern. Mit 15 Jahren ging es auf den Betzenberg, wo Schellenbe­rg sein Rüstzeug für eine Profikarri­ere bekam. Als der Durchbruch ausblieb, nahm Schellenbe­rg die Chance auf einen Profivertr­ag in Ingolstadt wahr. Dort kam der Thüringer einmal im Pokal zum Einsatz, spielte sonst in der Bayernliga Süd, wo der FC Ingolstadt II aktuell auf Rang zwei liegt.

Doch der Weg mit der alten Liebe zurück in den Profifußba­ll ist für Schellenbe­rg verlockend. Der Keeper, der früher im Steigerwal­dstadion als Fan das Männer-Team anfeuerte, hat klare Ziele: „Ich will mit Erfurt in die Regionalli­ga aufsteigen. Die Entwicklun­g der letzten Jahre ist traurig. Rot-Weiß gehört da nicht hin, wo man gerade spielt.“

Um die Nummer eins zu erobern, muss sich Schellenbe­rg auch in Erfurt der Konkurrenz stellen. Vor allem mit Stammtorwa­rt Luca Petzold (19) wird er sich messen. „Ich kenne das sehr gut. Aber vom Konkurrenz­kampf werden wir letztlich alle profitiere­n“, sagt Schellenbe­rg. Schlechte Erfahrunge­n hat er bisher noch nicht gemacht. „Mit den meisten meiner Kollegen war ich sogar befreundet“, sagt er.

Seine Träume, einmal als Torwart bei einem Bundesliga­club zu spielen, lässt Schellenbe­rg erstmal Träume bleiben. Doch er sagt: „Mein komplettes Leben dreht sich um Fußball. Ich gebe dafür alles. Ich bin noch jung und vielleicht kommt die Chance irgendwann.“

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FOTO: STEFAN BÖSL/IMAGO Lukas Schellenbe­rg (21) durfte ab und zu bei den Profis ran – wie hier beim Testspiel von Ingolstadt gegen Karlsruhe.

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