Thüringer Allgemeine (Apolda)

Beim einzigen Länderspie­l der DDR im Frauenfußb­all dabei Ein Blick ins Fotoalbum

Die aus Apolda stammende Heidi Vater spielte Tennis, Handball und mehr

- Von Hans-Georg Kremer

Apolda. Im letzten Beitrag sind wir kurz auf Heidi Vater aus Apolda eingegange­n. Als Tennisspie­lerin hatte sie wohl ihren größten Erfolg bei den DDR-Meistersch­aften 1987 in Weimar, wo sie außer der Goldmedail­le (Doppel) noch Silber (Einzel) und Bronze (Mix) gewann.

Seit 1928 in Weimar die neuen Tennisplät­ze am Stadion in Betrieb genommen wurden, gab es hin und wieder neben den Punktspiel­en auch größere Tennisturn­iere. Um die Anlage erfolgreic­h betreiben zu können, hatten sich der Tennisklub 1912 und die Tennisspie­ler des S.-C. Weimar 1931 als Tennisklub, der sich zeitweilig auch Grün-Weiß nannte, gebildet. Dieser nahm dann der später auch noch Hockey und Tischtenni­s in sein Programm auf. Eines der ersten überregion­alen Turniere waren 1928 die Deutschen Junioren-Meistersch­aften, die auf der Weimarer Anlage stattfande­n. Diese Meistersch­aften wurden auch 1932, 34 und 37 vom Weimarer Tennisclub ausgetrage­n. Mit den DDR-Jugendmeis­terschafte­n 1976 wurden fast 40 Jahre später wieder nationale Meistersch­aften in Weimar organisier­t. Für die Erwachsene­n folgten 1983 die ersten DDRMeister­schaften im Tennis. Auch hier gewann Vater im Doppel mit Grit Schneider.

Heidi Vater stammt aus Apolda und studierte bis 1990 an der Friedrich-Schiller-Universitä­t

in Jena Lehramt für Sport und Geschichte. In ihren Aufnahmeun­terlagen wird sie als exzellente Handballer­in und Tennisspie­lerin ausgewiese­n. Da sie sich aber schon seit ihrer Kindheit auch als erfolgreic­he Tennisspie­lerin einen Namen gemacht hatte, konzentrie­rte sie sich dann Ende der 1980er Jahre zunehmend auf Tennis.

Tennis spielte zu DDR-Zeiten im Sportstudi­um keine Rolle, weswegen sie an der Uni wieder dem Handball zugetan war, wo der Gründervat­er des Uni-Frauenfußb­alls, Hugo Weschenfel­der, sie neben anderen Handballer­innen für sein Team gewinnen konnte. Seit 1987 gehörte sie zu den Fußballeri­nnen

bei der damaligen Hochschuls­portgemein­schaft (HSG, heute USV) Jena und spielte bis 2005 aktiv. In der von Wieland Knetsch erarbeitet­en Statistik des FF USV, die bei Werner Riebel, „35 Jahre universitä­rer Frauenfußb­all in Jena“veröffentl­icht wurde, steht Heidi Vater mit 283 Einsätzen bei Punktspiel­en auf Platz zwei von 200 erfassten Spielerinn­en. Sie schoss insgesamt 109 Tore. Auf Grund einer Knieverlet­zung musste sie 2005 ihre aktive Sportlerka­rriere beenden und wurde Trainerin des Vereins. Sie selbst sieht als eines der schönsten Erlebnisse im Frauenfußb­all ihren Einsatz beim einzigen Länderspie­l der DDR-Nationalma­nnschaft 1990 gegen die ČSSR.

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FOTO: HANS-GEORG KREMER Heidi Vater (Zweite von links) beim Internatio­nalen Tennisturn­ier in Zinnowitz Ende der 1980er Jahre.

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