Jeder vierte Zahnarzt ist ungeimpft
Kammer: Impfquote deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die wenigsten Praxisinhaber rechnen mit Schließungen
Erfurt. Von den Thüringer Zahnärzten ist derzeit etwa ein Viertel noch nicht gegen das Coronavirus geimpft. Das hat eine Umfrage der Landeszahnärztekammer Thüringen ergeben, an der sich rund ein Drittel aller niedergelassenen Praxisinhaber im Freistaat beteiligten.
Die Datenerhebung, die im Dezember gestartet wurde, um die
Auswirkungen der berufsbezogenen Impfpflicht auf die Thüringer Zahnarztpraxen zu erfassen, ist einem Sprecher der Kammer zufolge zwar nicht repräsentativ. Jedoch biete die hohe Anzahl von Rückmeldungen ein verlässliches Stimmungsbild. Mit ihrer Impfquote lägen die Zahnärzte deutlich über der der erwachsenen Thüringer Bevölkerung (68,6 Prozent laut RKIImpfdashboard am Donnerstag), der Anteil des geimpften Praxispersonals entspreche in etwa dem der erwachsenen Thüringer.
Ein Drittel der Praxisinhaber (37 Prozent in kreisfreien Städten und 30 Prozent im ländlichen Raum) erwarte keinerlei Auswirkungen der ab 16. März geltenden Impfpflicht auf die eigene Praxis. Von einer Praxisschließung mangels Praxispersonals oder wegen eines ungeimpften Praxisinhabers gehen der Landeszahnärztekammer
zufolge nur die wenigsten Umfrageteilnehmer aus. Am ehesten werde mit einem Wegfall oder eine Ausdünnung einzelner Behandlungen und Leistungen gerechnet. „Der weitaus größte Teil aller Beschäftigten in Thüringer Zahnarztpraxen ist bereits gegen das Coronavirus geimpft“, will Kammerpräsident Christian Junge (55), der selbst als niedergelassener Zahnarzt in Friedrichroda (Landkreis Gotha) tätig ist, lieber den positiven Aspekt der Umfrage hervorheben.
In Thüringen gibt es insgesamt zirka 2800 Zahnärzte, von denen rund 1900 berufstätig sind. Davon haben sich etwa 1400 in der eigenen Praxis niedergelassen, etwa 500 sind in Praxen oder anderen zahnmedizinischen Einrichtungen angestellt. Landesweit gibt es zirka 1200 Praxisstandorte.