Aujeszky-Virus auch im Saale-Holzland verbreitet
Das Veterinäramt Jena-Saale-Holzland warnt Halter von Hunden und Katzen zu Vorsicht. Ansteckungsgefahr aber gering
Saale-Holzland/Jena. Eine Sorge verbreitete sich zuletzt bei Hunde- und Katzenbesitzern im Raum Gera, nachdem das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt vor einem Virus warnte. Nicht Corona, sondern das Aujeszky-Virus verbreitet sich dort bei Wildschweinen und kann zur Aujeszkyschen Krankheit führen, die auch unter der Bezeichnung Pseudowut bekannt ist. Während eine Übertragung auf den Menschen ungefährlich ist, endet dies bei Hunden und Katzen tödlich. Insofern lässt die Meldung bei Haustierbesitzern aufhorchen.
Im Saale-Holzland-Kreis und in der Stadt Jena grassiert die Krankheit ebenfalls unter Wildschweinen, ergibt eine Nachfrage beim Veterinärund Lebensmittelüberwachungsamt Jena-Saale-Holzland. „Der Nachweis von Antikörpern gegen die Aujeszkysche Krankheit ist bereits seit Längerem präsent“, teilte der Amtstierarzt mit. Nachgewiesen wurde dies erst nördlich der
Autobahn 4 und östlich der A 9. „Im Laufe der Zeit verschob sich das Geschehen in Richtung Westen und Süden.“
Einen Überblick erhält das Amt über jährliche Stichproben bei Blutuntersuchungen von getöteten Wildschweinen sowie bei Tieren, die dem Landeslabor ausgehändigt werden. Sollte das Aujeszky-Virus nachgewiesen werden, erhalte der zuständige Jäger eine Information. Da es sich meist aber um Antikörpernachweise handele, muss das Wildschwein nicht zwangsläufig noch infektiös gewesen sein. Eine gewisse Vorsicht sei ratsam, erklärt das Veterinäramt, weil Hunde und Katzen sehr empfänglich sind. Hysterie sollte aber nicht nicht aufkommen. „Die Zahl der an einer AK-Infektion verstorbenen Hunde ist glücklicherweise sehr gering. Nach Meldung im Tierseucheninformationssystem gab es im Jahre 2019 in Nordrhein-Westfalen einen betroffenen Hund“, heißt es.
Die Übertragung erfolgt meist, wenn Hunde oder Katzen rohes oder wenig erhitztes Fleisch von infektiösen Wildschweinen aufnehmen. Kot und Urin stellten ein geringes Ansteckungsrisiko dar, legte das Geraer Amt dar, das zum Anleinen von Hunden im Wald rät. Die Aujeszkysche Krankheit sei durch Wesensveränderungen, starken Juckreiz, Appetitlosigkeit, verstärkte Atmung, Speichelfluss und Fieberschübe erkenntlich und verlaufe innerhalb kurzer Zeit tödlich. Das Virus kann nur vom Schwein auf andere Arten übertragen werden, nicht jedoch von einem infizierten Hund zum nächsten.