Kinder nutzen direkten Draht ins Weltall
Liveschaltung aus der Erfurter Grundschule am Schwemmbach zu Astronaut Matthias Maurer auf der internationalen Raumstation ISS
Erfurt. Mucksmäuschenstill schauen die Mädchen und Jungen der Klasse 4c der Erfurter Grundschule am Schwemmbach, als der Astronaut Matthias Maurer auf der internationalen Raumstation ISS das Wort ergreift. Sie haben eine Verabredung mit ihm, per Liveschaltung direkt ins Weltall. Hochkonzentriert verfolgen sie die Bilder und Ereignisse auf dem großen Schirm. Im kurzärmligen T-Shirt und mit Dreiviertelhose ist Matthias Maurer den
Kindern direkt aus dem Weltall zugeschaltet. Es sind insgesamt acht Schulklassen aus ganz Deutschland, die sich am Nachmittag ab fünf Minuten nach halb vier mit ihm treffen. Auf der Raumstation ist es kurz vor Sonnaufgang. Der Astronaut wirkt putzmunter. „Ich freue mich total, dass ihr heute hier an Bord der internationalen Raumstation seid“, sagt er.
Der Werkstoffwissenschaftler erzählt von den Experimenten auf der ISS, die so auf der Erde gar nicht möglich sind. Zunächst zeigt er eine zehn Meter lange Bildrolle mit den aneinander gereihten „Klassenselfies“der Kinder. Gut 1000 sind es, verrät er. In der Schwerelosigkeit kringelt sich das lange Band, das er nach der Liveschaltung wieder einrollen muss. Schließlich möchte er die „Klassenselfies“nach seinem Aufenthalt im All mit zur Erde nehmen. „Hand in Hand um die Welt“heißt die Aktion. Klassensprecher Felix fragt, wie sich Schwerelosigkeit anfühlt. „Man kann einfach träumen und ist frei wie ein Vogel“, sagt der Astronaut. Und er erzählt von einem Experiment: Beton mischen im Weltall. Klimafreundliche Varianten mit möglichst wenig CO2 sollen erreicht werden.