Apoldaer Leichtathletikverein trotzt Pandemie-Bedingungen
Kaum Trainingspausen bei den Sportlern aus der Glockenstadt. Talent als Aushängeschild
Apolda. Trainingspause wegen Corona? Nicht so beim Apoldaer Leichtathletikverein (ALV). Zugegebenermaßen, sieht man mal von den technischen Disziplinen ab, ist man in dieser Sportart schon ein wenig freier. Ausdauer, Sprints und Sprünge lassen sich zur Not auch ohne Zugang zu einer Sportstätte realisieren. Einer der Gründe, warum man beim Verein aus der Glockenstadt keinen Mitgliederabgang zu verzeichnen hat.
„Im Lockdown haben wir die Kinder durch Hausaufgaben und Online-Training fit gehalten. Das war zwar erst einmal eine heftige Umstellung, funktionierte dann aber ganz gut. Seit Sommer 2021 sind wir in den normalen Trainingsbetrieb zurückgekehrt und können seitdem ja auch in den Sportstätten unsere Einheiten absolvieren“, sagt Max Strobel vom Vorstand des Vereins. Der Großteil der Mitglieder besteht aus dem Nachwuchs, unterteilt in verschiedenen Leistungsklassen. Ab acht Jahren können die Kinder der Talentgruppe beitreten und zwei Mal die Woche Übungseinheiten absolvieren. „Das ist schon lange unsere Strategie. Wer besondere Fähigkeiten und die Lust hat, der kann mehr machen“, sagt Strobel.
So war es auch bei einer besonderen Athletin, die mittlerweile sogar einmal in der Woche zum Leichtathletik-Stützpunkt nach Jena fährt. Nelly Heinzig gilt derzeit als das Aushängeschild des Vereins, die im vergangenen Jahr bei zwei deutschen Meisterschaften am Start war und über die 60 Meter Hürden sogar im Finale stand. „Da braucht sie sich hinter den Sportschülern nicht verstecken“, sagt ihr Trainer Max Strobel. Nelly geht weiterhin in Apolda zur Schule, verzichtete freiwillig auf das Sportgymnasium in der Saalestadt. „Hinzu kommt, dass sie so als Vorbild für die kleinen Kinder gilt. Sie schauen zu ihr auf“, sagt Strobel.
Nelly Heinzig und zwei andere Athleten gehören zu einer Gruppe, die auch nach wie vor im Freien trainiert, meist im Hans-Geupel-Stadion.
Hier sei man der Stadt Apolda zu großem Dank verpflichtet. Alles liefe laut Strobel problemlos mit den verantwortlichen Ämtern, die neue Weitsprunganlage sei zudem eine Bereicherung. Auf Wettkämpfe ist man also gut vorbereitet. Das erste Meeting gab es am vergangenen Wochenende in Erfurt. An diesem Wochenende steigen in der Landeshauptstadt die Thüringer Hallenmeisterschaften. Der erste große Höhepunkt im noch jungen Jahr für die Apoldaer Riege.
Der ALV ist zwar ein Verein der Stadt, hat aber ein enormes Einzugsgebiet, sogar über das Weimarer Land hinaus. „Eines unserer hoffnungsvollen Talente, Felix Rauner, kommt sogar aus SachsenAnhalt zu uns“, sagt Max Strobel, der zudem froh ist, dass man den Silvesterlauf vor zwei Wochen wieder in bewährter Form durchführen konnte. Zahlreiche Vereine aus der Region nahmen teil. „Ein Hoffnungsschimmer in diesen Zeiten, definitiv“, sagt er.