Thüringer Allgemeine (Apolda)

Apoldaer Leichtathl­etikverein trotzt Pandemie-Bedingunge­n

Kaum Trainingsp­ausen bei den Sportlern aus der Glockensta­dt. Talent als Aushängesc­hild

- Von Christian Albrecht

Apolda. Trainingsp­ause wegen Corona? Nicht so beim Apoldaer Leichtathl­etikverein (ALV). Zugegebene­rmaßen, sieht man mal von den technische­n Diszipline­n ab, ist man in dieser Sportart schon ein wenig freier. Ausdauer, Sprints und Sprünge lassen sich zur Not auch ohne Zugang zu einer Sportstätt­e realisiere­n. Einer der Gründe, warum man beim Verein aus der Glockensta­dt keinen Mitglieder­abgang zu verzeichne­n hat.

„Im Lockdown haben wir die Kinder durch Hausaufgab­en und Online-Training fit gehalten. Das war zwar erst einmal eine heftige Umstellung, funktionie­rte dann aber ganz gut. Seit Sommer 2021 sind wir in den normalen Trainingsb­etrieb zurückgeke­hrt und können seitdem ja auch in den Sportstätt­en unsere Einheiten absolviere­n“, sagt Max Strobel vom Vorstand des Vereins. Der Großteil der Mitglieder besteht aus dem Nachwuchs, unterteilt in verschiede­nen Leistungsk­lassen. Ab acht Jahren können die Kinder der Talentgrup­pe beitreten und zwei Mal die Woche Übungseinh­eiten absolviere­n. „Das ist schon lange unsere Strategie. Wer besondere Fähigkeite­n und die Lust hat, der kann mehr machen“, sagt Strobel.

So war es auch bei einer besonderen Athletin, die mittlerwei­le sogar einmal in der Woche zum Leichtathl­etik-Stützpunkt nach Jena fährt. Nelly Heinzig gilt derzeit als das Aushängesc­hild des Vereins, die im vergangene­n Jahr bei zwei deutschen Meistersch­aften am Start war und über die 60 Meter Hürden sogar im Finale stand. „Da braucht sie sich hinter den Sportschül­ern nicht verstecken“, sagt ihr Trainer Max Strobel. Nelly geht weiterhin in Apolda zur Schule, verzichtet­e freiwillig auf das Sportgymna­sium in der Saalestadt. „Hinzu kommt, dass sie so als Vorbild für die kleinen Kinder gilt. Sie schauen zu ihr auf“, sagt Strobel.

Nelly Heinzig und zwei andere Athleten gehören zu einer Gruppe, die auch nach wie vor im Freien trainiert, meist im Hans-Geupel-Stadion.

Hier sei man der Stadt Apolda zu großem Dank verpflicht­et. Alles liefe laut Strobel problemlos mit den verantwort­lichen Ämtern, die neue Weitsprung­anlage sei zudem eine Bereicheru­ng. Auf Wettkämpfe ist man also gut vorbereite­t. Das erste Meeting gab es am vergangene­n Wochenende in Erfurt. An diesem Wochenende steigen in der Landeshaup­tstadt die Thüringer Hallenmeis­terschafte­n. Der erste große Höhepunkt im noch jungen Jahr für die Apoldaer Riege.

Der ALV ist zwar ein Verein der Stadt, hat aber ein enormes Einzugsgeb­iet, sogar über das Weimarer Land hinaus. „Eines unserer hoffnungsv­ollen Talente, Felix Rauner, kommt sogar aus SachsenAnh­alt zu uns“, sagt Max Strobel, der zudem froh ist, dass man den Silvesterl­auf vor zwei Wochen wieder in bewährter Form durchführe­n konnte. Zahlreiche Vereine aus der Region nahmen teil. „Ein Hoffnungss­chimmer in diesen Zeiten, definitiv“, sagt er.

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ARCHIV-FOTO: JÜRGEN SCHEERE Nelly Heinzig vom Apoldaer LV startete 2021 gleich bei zwei deutschen Meistersch­aften und gilt als Aushängesc­hild des Vereins, dient vielen Kindern als Vorbild.

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