Verband erhöht Abwassergebühren
Einleiter in den sechs Orten der VG Kranichfeld müssen rückwirkend fünf Prozent mehr pro Kubikmeter zahlen
Kranichfeld. Die Abwasser-Entsorgung für die privaten Haushalte und Gewerbetreibenden im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kranichfeld wird teurer: In seiner Verbandsversammlung am Donnerstagabend in Ichtershausen erhöhte der Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZV) Arnstadt und Umgebung sowohl die Grundgebühr pro Zähler als auch die Entgelte pro Kubikmeter Abwasser.
Die Begründung kommt wenig überraschend: Vor allem die steigenden Energiekosten treffen den
WAZV, der in der VG Kranichfeld für die Abwasser-Entsorgung zuständig ist, hart. „Der Strompreis hat sich teilweise mehr als verdreifacht“, sagt der Technische Leiter des WAZV, Peter Fidelak.
Auch andere Kosten, etwa für Personal oder Material, kennen aktuell nur eine Richtung. Der dritte große Baustein ist in diesem Jahr ein besonders hohes Volumen an Abschreibungen in der Bilanz, bedingt durch Investitionen. Insgesamt muss der WAZV eine Finanzierungslücke von 682.000 Euro schließen – und das kann er nur durch Weitergabe an die Einleiter.
Die Grundgebühr für den kleinsten Wasserzähler, wie er in den meisten Haushalten verbaut ist (Volumen bis vier Kubikmeter pro Stunde) steigt rückwirkend ab Jahresbeginn 2022 von 7 auf 9 Euro pro Monat, bei größeren Zählern steigt die Gebühr prozentual ähnlich.
Bauprojekte im Weimarer Land vorgenommen
Für sogenannte Volleinleiter, also Häuser, die bereits an eine zentrale, vollbiologische Kläranlage angeschlossen sind, steigt die Abwassergebühr von 2,54 auf 2,68 Euro pro Kubikmeter Abwasser. Teileinleiter, die noch Kleinkläranlagen auf ihren Grundstücken mit Anschluss an das öffentliche Kanalnetz besitzen, zahlen 2,39 statt bisher 2,26 Euro pro Kubikmeter. Für das jährliche Entsorgen des Fäkalschlamms aus Grundstücks-Kläranlagen sind 48 statt bisher 45 Euro pro Kubikmeter fällig, beim Leeren abflussloser Gruben steigt der Preis von 24 auf 28 Euro pro Kubikmeter.
Die Versammlung beschloss zudem Haushalt und Wirtschaftsplan, in denen Bauprojekte im Weimarer Land verankert sind. Losgehen dürfte es in Kranichfeld: Hier plant die Stadt 2022 die grundhafte Sanierung
der Neuen Straße, und der WAZV erneuert mit einer Investition von rund 150.000 Euro den Mischkanal mit künftig etwas größerem Durchmesser.
In Klettbach steht der zweite Bauabschnitt der Siedlungsstraße an. Auch für zwei Straßen in Hohenfelden, darunter die sogenannte „Hotzelgasse“, sowie in Nauendorf hat der WAZV Geld im Haushalt, um mit einzusteigen, sobald die Kommune loslegt. Der Anschluss des Kranichfelder Ortsteils Stedten hingegen wurde wegen eines abgelehnten Förderantrages um ein Jahr auf 2023/24 verschoben.