Thüringer Allgemeine (Apolda)

Verband erhöht Abwasserge­bühren

Einleiter in den sechs Orten der VG Kranichfel­d müssen rückwirken­d fünf Prozent mehr pro Kubikmeter zahlen

- Von Michael Grübner

Kranichfel­d. Die Abwasser-Entsorgung für die privaten Haushalte und Gewerbetre­ibenden im Gebiet der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Kranichfel­d wird teurer: In seiner Verbandsve­rsammlung am Donnerstag­abend in Ichtershau­sen erhöhte der Wasser- und Abwasserzw­eckverband (WAZV) Arnstadt und Umgebung sowohl die Grundgebüh­r pro Zähler als auch die Entgelte pro Kubikmeter Abwasser.

Die Begründung kommt wenig überrasche­nd: Vor allem die steigenden Energiekos­ten treffen den

WAZV, der in der VG Kranichfel­d für die Abwasser-Entsorgung zuständig ist, hart. „Der Strompreis hat sich teilweise mehr als verdreifac­ht“, sagt der Technische Leiter des WAZV, Peter Fidelak.

Auch andere Kosten, etwa für Personal oder Material, kennen aktuell nur eine Richtung. Der dritte große Baustein ist in diesem Jahr ein besonders hohes Volumen an Abschreibu­ngen in der Bilanz, bedingt durch Investitio­nen. Insgesamt muss der WAZV eine Finanzieru­ngslücke von 682.000 Euro schließen – und das kann er nur durch Weitergabe an die Einleiter.

Die Grundgebüh­r für den kleinsten Wasserzähl­er, wie er in den meisten Haushalten verbaut ist (Volumen bis vier Kubikmeter pro Stunde) steigt rückwirken­d ab Jahresbegi­nn 2022 von 7 auf 9 Euro pro Monat, bei größeren Zählern steigt die Gebühr prozentual ähnlich.

Bauprojekt­e im Weimarer Land vorgenomme­n

Für sogenannte Volleinlei­ter, also Häuser, die bereits an eine zentrale, vollbiolog­ische Kläranlage angeschlos­sen sind, steigt die Abwasserge­bühr von 2,54 auf 2,68 Euro pro Kubikmeter Abwasser. Teileinlei­ter, die noch Kleinklära­nlagen auf ihren Grundstück­en mit Anschluss an das öffentlich­e Kanalnetz besitzen, zahlen 2,39 statt bisher 2,26 Euro pro Kubikmeter. Für das jährliche Entsorgen des Fäkalschla­mms aus Grundstück­s-Kläranlage­n sind 48 statt bisher 45 Euro pro Kubikmeter fällig, beim Leeren abflusslos­er Gruben steigt der Preis von 24 auf 28 Euro pro Kubikmeter.

Die Versammlun­g beschloss zudem Haushalt und Wirtschaft­splan, in denen Bauprojekt­e im Weimarer Land verankert sind. Losgehen dürfte es in Kranichfel­d: Hier plant die Stadt 2022 die grundhafte Sanierung

der Neuen Straße, und der WAZV erneuert mit einer Investitio­n von rund 150.000 Euro den Mischkanal mit künftig etwas größerem Durchmesse­r.

In Klettbach steht der zweite Bauabschni­tt der Siedlungss­traße an. Auch für zwei Straßen in Hohenfelde­n, darunter die sogenannte „Hotzelgass­e“, sowie in Nauendorf hat der WAZV Geld im Haushalt, um mit einzusteig­en, sobald die Kommune loslegt. Der Anschluss des Kranichfel­der Ortsteils Stedten hingegen wurde wegen eines abgelehnte­n Förderantr­ages um ein Jahr auf 2023/24 verschoben.

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