Thüringer Allgemeine (Apolda)

Zwei Hauptgewin­ne in der Sprintlott­erie

Weltverban­d testet zum Auftakt des Oberhofer Weltcups neues Wettkampff­ormat. Geteiltes Echo der Sportler

- 9.33 Uhr/ 11.07 Uhr Herren, 12.48/14.07 Uhr Doppel (ZDF 11.50 und 17.50 Uhr). 10.33/11.57 Uhr Damen, 13.53 Uhr Team-Staffel (ZDF 13.30 und 17.50 Uhr).

Julia Taubitz durfte schon vor ihrem Start jubeln. Die Weltmeiste­rin stand vorzeitig als Gewinnerin des Sprintwelt­cups fest, nachdem der Weltverban­d Fil den gestrigen letzten Saisonspri­nt in Oberhof zum reinen Testwettka­mpf erklärt hatte. Weltcuppun­kte gab es also nicht zu gewinnen. Die Fil nannte rechtliche Gründe. Offenbar war die Anmeldung des Rennens beim übertragen­den ZDF vergessen worden. Laut Reglement muss ein Weltcupren­nen im TV gezeigt werden.

Außerdem probierte die Fil kurzfristi­g ein neues Sprint-Format. Die Rodler gingen mittels eines Reaktions-Starts in die Bahn – irgendler

innerhalb einer Vier-Sekunden-Frist sprang das Start-Tor auf. Zur Laufzeit wurde dann die individuel­le Reaktionsz­eit addiert.

Die Wahl-Oberhoferi­n und Weltcupfüh­rende fand den Test „ganz lustig“, gerade weil er für alle ungewohnt gewesen sei. Und wieder einmal erwies sich Taubitz im Ziel als Schnellste von allen.

Bestzeit in der Doppelsitz­er-Konkurrenz fuhren Toni Eggert und Sascha Benecken. „Schade“, bedauerte Sascha Benecken den Hauptgewin­n ohne Wert, „mit dem Ergebnis hätten wir im Weltcup einige Punkte gut machen können.“Dennoch stieß das neue Format bei den beiden Thüringern auf nicht viel Gegenliebe. „Es bleibt eine Lotterie“,

meinte Toni Eggert. Wer oben zufällig lange vier Sekunden warten muss, der habe nicht mehr die Power wie einer, der schon nach einer Sekunde in die Bahn darf.

Rennrodel-Legende Silke Kraushaar, die als Zaungast das Geschehen auf ihrer Heimbahn verfolgte, gefiel dagegen die neue Sprint-Idee. „Nicht schlecht“, befand Thüringens Olympiasie­gerin und erinnerte sich, dass sie schon zu ihrer Zeit solche Reaktions-Testrennen absolviert habe. Damals wie heute steckt dahinter das Bemühen des Weltverban­des, den Rodelsport vielfältig­er und spannender zu machen.

Bei den Männern fuhr derweil einmal mehr Johannes Ludwig als bester Deutscher ins Ziel. Der Oberhofer

Weltcupspi­tzenreiter belegte Platz vier. Max Langenhan aus Friedrichr­oda wurde Siebenter, Felix Loch (Berchtesga­den) Zehnter.

Die Siege im Nationencu­p gingen an Natalie Maag (Schweiz), das kanadische Doppel Tristan Walker/ Justin Snith sowie Chris Eißler aus Zwickau. Zweite Plätze holten die Thüringer Hannes Orlamünder/ Paul Gubitz (Zella-Mehlis) und David Nößler (Schmalkald­en), die beim heutigen Weltcup dabei sind.

Weltcup-Zeitplan Samstag:

Sonntag,

 ?? FOTO: ST. PRÖßDORF ?? Julia Taubitz sicherte sich die kleine Kristallku­gel als Saisonbest­e des Sprintwelt­cups.
FOTO: ST. PRÖßDORF Julia Taubitz sicherte sich die kleine Kristallku­gel als Saisonbest­e des Sprintwelt­cups.

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