Und Kreativzentren
Die Fränkische Weinmetropole Würzburg überrascht mit innovativer Architektur und starkem Kulturprogramm
Luisa Heese ist eine zierliche Person, die im hohen Foyer des ehemaligen Getreidespeichers am Alten Hafen in Würzburg fast verloren wirkt. Tatsächlich ist die 37 Jahre junge Direktorin des Museums im Kulturspeicher aber seit anderthalb Jahren die Herrscherin über 3500 Quadratmeter Ausstellungsfläche in einem eindrucksvollen Gebäude. Die lange Fassade der einstigen Lagerhalle aus Naturstein ist erhalten und das glasgedeckte Foyer wird durch original Holzkonstruktion gestützt.
Neu sind zwei kubusförmige Gebäude mit Naturstein-Lamellen und zwei Glas-Beton-Kuben im Mitteltrakt. Sobald es dunkel wird, taucht die Lichtinstallation „Blue Line“von Waltraut Cooper an der Fassade des Museums den Kulturspeicher in blaues Licht. Innen beherbergt er die Städtische Galerie, eine Privatsammlung und einen Bereich für Wechselausstellungen.
Heese ist begeistert von der architektonischen Verbindung von Geschichte und Gegenwart des Hauses und setzt diese inhaltlich fort. Zum 20. Jubiläum des Museums in diesem Jahr hat sie daher Programme aufgelegt, die mit Geschichte zu tun haben und globale Perspektiven mit lokalen Kontexten verknüpfen. Den Auftakt macht im Februar eine Ausstellung des Impressionisten Ludwig von Gleichen-Russwurm, der zeitweise im Schloss Greifenstein in Unterfranken residierte. Im Juni folgt das Werk von Hannah Höch, das Konkrete Kunst und figurative Arbeiten umfasst.
Direkt neben dem Museum steht ein weiteres imposantes und eher umstrittenes Gebäude, das Geschichte und Gegenwart verbindet: das Heizkraftwerk. Sogar beim Bummel über die Alte Mainbrücke fällt der Blick mainabwärts unweigerlich auf das Industriegebäude von 1954, das vor rund 15 Jahren eine Schönheitskorrektur erfahren hat. Die Architekten Brückner und Brücker, die auch den Getreidespeicher umgebaut haben, verliehen dem Bau ein neues Gewand und erhielten dafür den Architekturpreis „Best Architects 2008 in Gold“.
Dezentere drei statt eines riesigen Schornsteins sowie eine Außenfassade in Silber und Orange haben die Würzburger offenbar versöhnt. Im Sommer strömen sie auf jeden Fall in Scharen zum „Hafensommer“. Das dreiwöchige Kulturfestival mit Musik, Kabarett und Theater soll dieses Jahr wieder stattfinden.
Rund drei Kilometer mainaufwärts empfängt die Besucher ein weiterer historischer Bau, dessen Gestaltung und Nutzung vorbildlich in die Gegenwart übertragen wurde: das Kultur- und Kreativzentrum Bürgerbräu in der Frankfurter Straße. Die Brauerei aus der Gründerzeit umfasst 17 Gebäude, in denen vor allem kreative Unternehmen untergebracht sind. Wo einst die Brauereipferde standen, laden Läden, Ateliers und ein Café zum Verweilen ein.
Überraschend modern präsentieren sich übrigens auch die Kirchen der fränkischen Unistadt: Im St. Kilians-Dom in der Altstadt zieht der Bronzeflügel am Hauptportal mit Themen der Schöpfungsgeschichte die Blicke auf sich. Er stammt von Bildhauer Fritz Koenig aus den 1960er-Jahren. Mehr Kunst bietet das Museum am Dom, in dem sich moderne und zeitgenössische Künstler wie Joseph Beuys, Andy Warhol und Käthe Kollwitz alten Meister wie Tilman Riemenschneider gegenüberstehen. Besucher, die weitere Gegensätze sehen möchten, können einen Blick in das daneben liegende Neumünster werfen. Als Kontrast zu barocken Fresken und klassizistischen Chorgestühlen leuchten acht eigenwilligen Bilder des Berliner Künstlers Thomas Lange im Mittelschiff.
Moderne Kirchenkunst und der Würzburger Stein
Bei so viel Symbiose von Alt und Neu lohnt sich zum Abschluss des Besuchs ein Abstecher in die Umgebung, konkret in die Weinberge. Zu Recht Würzburg als FrankenweinMetropole mit renommierten Prädikatsweingüter wie Bürgerspital, staatlicher Hofkeller Würzburg, Juliusspital und Weingut am Stein. Die Lage des Würzburger Steins ist weltberühmt. Sie erstreckt sich nördlich der Altstadt muschelförmig entlang des Mains.
Im Weingut am Stein erleben Besucher eine echte Überraschung: Im Steinkeller reihen sich mannshohe, eierförmige Behälter aus Beton aneinander, in denen etwa Silvaner gekeltert wird: „Sie sind atmungsaktiv wie ein Holzfass, aber geschmacklich neutral“, erklärt Betriebsleiter Christian Lau. Gegenüber lässt eine antike Methode staunen: In den Boden eingelassene Tonamphoren aus Georgien lassen dem Wein viel Zeit zum Gären. Probieren kann man die Ergebnisse im WeinWerk, der mit Eichestreben verkleideten gläsernen Vinothek – oder einfach mitten im Weinberg.
Berlin. Wer einen neuen Skihelm braucht, sollte beim Kauf auf einen optimalen Sitz achten. Ansonsten kann er nicht in vollem Umfang schützen. Im Idealfall sitzt der Helm eng am Kopf, drückt aber nicht, teilt der Tüv-Verband mit. Er biete dann den erforderlichen Schutz, wenn er beim Wackeln mit dem Kopf auch ohne Anlegen des Kinnriemens nicht verrutscht. Zudem sind Gewicht, Möglichkeiten zur Einstellung und die Regulierung des Klimas Kriterien.
Wenn ein Kopfschutz einem starken Stoß ausgesetzt war, sollte er sofort ersetzt werden, rät der Tüv-Verband – denn auch ohne äußerliche Spuren kann die innere Struktur Schaden genommen haben und der Helm an Schutzwirkung verlieren. In der Regel rät der Tüv-Verband alle drei bis fünf Jahre zu einem neuen Helm. Das Material altere durch häufige Verwendung, Kälte, Feuchtigkeit, Schweiß und UV-Einstrahlung relativ schnell.