Flüchtlinge aus Moldau gelandet
Erfurt wird Teil der Luftbrücke aus Nachbarland der Ukraine. 11.500 Menschen im Land
Erfurt. Im Rahmen einer sogenannten Luftbrücke aus der Republik Moldau sind am Freitagnachmittag knapp 120 Kriegsflüchtlinge in Erfurt gelandet. Es war erst der zweite derartige Flug nach Deutschland.
Neben Ukrainern waren auch einige Georgier und Aserbaidschaner unter den Passagieren. Die Menschen wurden nach der Registrierung mit Bussen in Unterkünfte im Ilm-Kreis, Kyffhäuserkreis und in den Landkreis Gotha gefahren.
Die Zahl der nach Thüringen einreisenden Kriegsflüchtlinge hat sich etwas reduziert. Aktuell befinden sich laut offizieller Statistik etwa 11.500 Menschen im Land. Damit reisten zuletzt binnen einer Woche etwa 2300 Menschen ein. Das teilte das Landesverwaltungsamt in Weimar auf Anfrage mit.
Allerdings sind nicht alle Geflüchteten aus der Ukraine bisher formal registriert; etwa 15 Prozent der Gesamtzahl beruhen auf Schätzungen der Kommunen. Die meisten Menschen sind bisher in Erfurt (1503), Jena (861), im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (658) und in Weimar (637) untergekommen. Angeblich sollen 757 Geflüchtete im Landkreis Sömmerda leben. Allerdings ist davon bislang erst ein knappes Drittel registriert.
Immer noch werden Unterkünfte und Wohnungen nahezu ausschließlich von Kommunen und Privatleuten bereitgestellt. Bislang gibt es aber offenbar ausreichend Kapazitäten: Im Erstaufnahmeheim in Suhl befand sich am Freitag nur etwa ein Dutzend Ukrainer.
Das Land habe trotz intensiver Bemühungen noch keine Immobilie mieten können, hieß es aus dem Landesverwaltungsamt. Bisher wurde nur die Halle in Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis), die bereits 2015 und 2016 genutzt wurde, durch die Landesentwicklungsgesellschaft reaktiviert.
Probleme bereitet die Pandemie. Viele Mitarbeiter in den Ausländerbehörden fallen wegen Erkrankung oder Quarantäne aus. Die Einrichtung der Wohnungen stockt wegen Lieferengpässen.
GLOSSE