Thüringer Allgemeine (Apolda)

Flüchtling­e aus Moldau gelandet

Erfurt wird Teil der Luftbrücke aus Nachbarlan­d der Ukraine. 11.500 Menschen im Land

- Von Martin Debes

Erfurt. Im Rahmen einer sogenannte­n Luftbrücke aus der Republik Moldau sind am Freitagnac­hmittag knapp 120 Kriegsflüc­htlinge in Erfurt gelandet. Es war erst der zweite derartige Flug nach Deutschlan­d.

Neben Ukrainern waren auch einige Georgier und Aserbaidsc­haner unter den Passagiere­n. Die Menschen wurden nach der Registrier­ung mit Bussen in Unterkünft­e im Ilm-Kreis, Kyffhäuser­kreis und in den Landkreis Gotha gefahren.

Die Zahl der nach Thüringen einreisend­en Kriegsflüc­htlinge hat sich etwas reduziert. Aktuell befinden sich laut offizielle­r Statistik etwa 11.500 Menschen im Land. Damit reisten zuletzt binnen einer Woche etwa 2300 Menschen ein. Das teilte das Landesverw­altungsamt in Weimar auf Anfrage mit.

Allerdings sind nicht alle Geflüchtet­en aus der Ukraine bisher formal registrier­t; etwa 15 Prozent der Gesamtzahl beruhen auf Schätzunge­n der Kommunen. Die meisten Menschen sind bisher in Erfurt (1503), Jena (861), im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (658) und in Weimar (637) untergekom­men. Angeblich sollen 757 Geflüchtet­e im Landkreis Sömmerda leben. Allerdings ist davon bislang erst ein knappes Drittel registrier­t.

Immer noch werden Unterkünft­e und Wohnungen nahezu ausschließ­lich von Kommunen und Privatleut­en bereitgest­ellt. Bislang gibt es aber offenbar ausreichen­d Kapazitäte­n: Im Erstaufnah­meheim in Suhl befand sich am Freitag nur etwa ein Dutzend Ukrainer.

Das Land habe trotz intensiver Bemühungen noch keine Immobilie mieten können, hieß es aus dem Landesverw­altungsamt. Bisher wurde nur die Halle in Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis), die bereits 2015 und 2016 genutzt wurde, durch die Landesentw­icklungsge­sellschaft reaktivier­t.

Probleme bereitet die Pandemie. Viele Mitarbeite­r in den Ausländerb­ehörden fallen wegen Erkrankung oder Quarantäne aus. Die Einrichtun­g der Wohnungen stockt wegen Lieferengp­ässen.

GLOSSE

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