Ex-Turntrainer legt Revision gegen Urteil ein
Missbrauchsprozess vor dritter Runde
Erfurt/Weimar. Nach der Staatsanwaltschaft Erfurt hat nun auch der Angeklagte im neuerlichen Missbrauchsprozess gegen einen Weimarer Ex-Turntrainer Revision gegen das Urteil eingelegt. Das teilte ein Sprecher des Landgerichts Erfurt auf Anfrage mit. Damit könnte das im August 2018 gestartete Verfahren in eine dritte Runde gehen.
Der heute 35-jährige ehemalige Übungsleiter war am 24. März wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Turnerinnen zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Der Richterspruch lag damit ein halbes Jahr unter dem Urteil von 2018, das der Bundesgerichtshof (BGH) allerdings 2020 nach einer Revision seitens des Angeklagten teilweise aufgehoben hat.
Staatsanwältin Dorothee Ohlendorf begründete die Revision damit, dass die Voraussetzungen, die die Rechtssprechung des BGH an den Täter-Opfer-Ausgleich stellt, nicht erfüllt gewesen seien und er sich daher nicht strafmildernd auswirken könne. Der Angeklagte hatte sich im jüngsten Verfahren zur Zahlung von Schmerzensgeld an weitere Geschädigte verpflichtet.