Thüringer Allgemeine (Apolda)

Frei – von Verantwort­ung

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Nein, ich kann mich nicht beklagen. Die Physiother­apeutin Frau K., der begutachte­nde

Arzt Dr. G., alles und alle sehr angenehm. Am Eingang des Hauses findet sich der Hinweis, dass auf Grund der Infektions­lage Besuche bis auf Weiteres nicht möglich seien. Ich bin zweimal in der Woche dort, jedes Mal erhalte ich ein Formular, in dem mein Corona-Status abgefragt wird sowie meine persönlich­en Daten. Vollkommen sinnfrei, weil diese Daten sowie mein Termin in der jeweiligen Abteilung ohnehin erfasst sind.

Die Konsequenz ist der Papierkorb. Immerhin, das ist nicht ohne Humor.

Ein anderes Exempel für solch einen sinnfreien, absurden Umgang mit der Pandemie bietet die Bundesrepu­blik Deutschlan­d, allerdings ohne jeden Unterhaltu­ngswert. Es sei denn, jemand findet es komisch, einem hoch entwickelt­en Land dabei zuzuschaue­n, wie es in einer nationalen Krise vollkommen versagt. Wie, nur mal als Beispiel, die Bundesregi­erung Teile ihrer Verantwort­ung auf die Leiter der Supermärkt­e delegiert. Sie nennen das dann Eigenveran­twortung.

An diesem Wochenende läuft das Infektions­schutzgese­tz aus, was bedeutet, dass der Coronaschu­tz, Maske, 2G, 3G, Zutrittsbe­schränkung­en für Ungeimpfte, Abstandsge­bot

– all das, künftig weitgehend ausfällt. Und durch die Schutzsuch­enden aus der Ukraine wird die Impfquote wohl sinken. Aber, sagt die Bundesregi­erung, die Länder können Hotspots ausrufen und Notlagen erklären. Allerdings, sie stellt keine Kriterien zur Verfügung, die einem solchen Verfahren Rechtssich­erheit gewähren.

Nun appelliert­e der Bundesgesu­ndheitsmin­ister an die Länder, von dieser Möglichkei­t Gebrauch zu machen, denn die Pandemie sei nicht vorbei. Was ungefähr bedeutet, dass der Bundesgesu­ndheitsmin­ister die Entscheidu­ng der Bundesregi­erung für falsch hält. Nein, sagt der Bundesjust­izminister, das

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