Sole-Quelle verliert weiter Druck
Langfristige Versorgung von Trinkhalle und Sophienklinik noch nicht sichergestellt
Bad Sulza.
Noch ist es rein vorsorglich, dass sie mit dem Thema an die Räte der Landgemeinde herangetreten ist, versichert Kurdirektorin Melanie Kornhaas. Eine der beiden Quellen unter Bad Sulza verliert seit geraumer Zeit weiter Druck. Ohne dass Maßnahmen ergriffen werden, ist eine langfristige Versorgung aller Kureinrichtungen nicht mehr gewährleistet. Im schlimmsten Fall könnten sechsstellige Kosten auf die Kommune zukommen, so Kornhaas. Ein Super-Gau stehe der Kurstadt aber nicht bevor. So sei immerhin die Leistung der JohannAgricola-Quelle konstant. Sie befindet sich unterhalb der ToskanaTherme und versorgt den Bäderbetrieb, das benachbarte Klinikzentrum und das Gradierwerk – etwa 5000 Liter pro Stunde können hier mittels einer Pumpe ans Tageslicht befördert werden.
Sorgen bereitet der Kurdirektorin die Carl-Alexander-Sophienquelle. Sie befindet sich unter dem Backsteingebäude unweit des Historischen Inhalatoriums und versorgt die Trinkhalle und die Sophienklinik, welche aktuell gerade noch baulich erweitert wird.
Es handelt sich um eine artesische Quelle. Die Sole tritt von alleine aus. Damit die Fördermenge groß genug ist, dass die Sole weitergepumpt werden kann, musste in der Vergangenheit schon eine Druckerhöhungsanlage installiert werden. Der nächste Schritt könnte die Installation eines Auffangbehälters sein, der sich als eine Art Puffer konstant füllen soll.
Eine Kameraerkundung der 336 Meter tiefen Quelle endete nach etwa 20 Metern an einer Rückschlagklappe. Wie es darunter aussehe, sei nicht bekannt. Ein Aufbohren selbiger wurde unterlassen, um die mutmaßliche Holzverrohrung darunter nicht zu beschädigen.
Auch die konsultierten Experten vom Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation können wegen vieler unbekannter Faktoren im Grund nicht genau vorhersagen, wie sich die Quelle weiter entwickelt. Ein paar Jahre werde die Fördermenge jedoch noch ausreichen, so Kornhaas. Und wenn die andere Solequelle zur Mitversorgung der Sophienklinik und der Trinkhalle nicht ausreicht, dann könnte eine mehrere 100.000 Euro teure Neubohrung nötig werden.