Spatenstich zum Quartierprojekt „Alte Feuerwache“
Die Bauarbeiten in Weimar für das 10-Millionen-Euro-Vorhaben starten. Pilotprojekt der nationalen Stadtentwicklung
Weimar. Der Spatenstich zum Quartierprojekt „Alte Feuerwache“fand am Freitagnachmittag auf dem Gelände des Areals statt. Demnächst folgen der Rohbau, neue Dächer und der Tiefbau für neue Versorgungstrassen auf dem Hof.
2020 hat sich das 10-MillionenEuro-Projekt auf das Landesförderprogramm für den sozialen Wohnungsbau beworben. „Mit zinsfreien Darlehen und Baukostenzuschuss hätten wir die Mietpreise auf 5,90 Euro reduzieren können. Das klappt nun nicht“, sagt Christiane Werth, Geschäftsführerin der Projekt GmbH. Die Förderrichtline habe zu hohe Anforderungen an die
Bonität gestellt. So stand eine reine Zuschussoption ohne Kredit, wie bei anderen Förderungen, nicht zur
Verfügung. Im Hinblick auf die stetig steigenden Baukosten müsse nun im Schnitt mit einer Nettokaltmiete von 10 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Mit der Ko-Finanzierung durch privates Geld soll dennoch versucht werden, die Mieten zu senken. Bereits 200 Menschen beteiligen sich mit einem Eigenanteil. Zudem fließen Bundesmittel für energieeffizientes Bauen mit ein. So werden unter anderem Gebäudeteile aufgestockt und keine weiteren Flächen versiegelt.
Insgesamt umfasst das Gelände eine Fläche von 3000 Quadratmetern. Geplant ist, diese vielfältig zu nutzen. 23 Wohneinheiten, von der Ein- bis zur Fünfraumwohnung, will man auf 1800 Quadratmetern entstehen lassen. Dazu werden die zwei Wohnhäuser und die Brandwände in der Mozartstraße mit
Fenstern und Türen zum Hof hin geöffnet. In der Erfurter Straße zieht im Erdgeschoss eine Kindergartengruppe der Lebenshilfe ein. Der Teil der Remise bekommt einen Fahrstuhl und zwei rollstuhlgerechte Wohnungen. Neben einem offenen Quartiershof mit einem Teil Wohngarten und Spielplatz sollen ein Kiezcafé und Ladeneinheiten für lokale Akteure entstehen.
Mit den Ideen, die das neue Wohnprojekt liefert, ist es im vergangenen Jahr zum Pilotprojekt der nationalen Stadtentwicklung geworden. „Die alte Feuerwache ist nun zu einem Realprojekt geworden, das erfreulicherweise auch von der Bauhausuniversität begleitet wird“, betont Werth.