Festtag in „Gänsehaut“-Atmosphäre
Nach 763 Tagen ist das Dortmunder Stadion im Bundesligaspiel gegen Leipzig mit 81.365 ausverkauft
Dortmund. Endlich wieder ein Feiertag, endlich wieder volle Ränge. Erstmals nach mehr als zwei Jahren mit schmerzlichen coronabedingten Beschränkungen kehrt der Zauber vergangener Tage in das größte Bundesliga-Stadion zurück. Die Aussicht auf 81.365 Fans setzt bei allen Beteiligten schon vor dem Topspiel an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) zwischen den beiden besten Bundesliga-Rückrundenteams aus Dortmund und Leipzig Adrenalin frei.
„Der Fußball wird wieder der Fußball, den wir kennen. Das ist ein besonderer Moment“, schwärmte Dortmunds Trainer Marco Rose, „unser Kapitän Marco Reus läuft schon seit Tagen mit einem verzauberten Lächeln durch die Kabine.“
Ähnlich groß wie beim Coach ist die Vorfreude bei Hans-Joachim Watzke. „Es haben zwar viele etwas anderes behauptet, aber man merkt, dass die Leute noch Lust haben auf Borussia Dortmund. Auch wenn es dauern wird, bis Automatismen zurückkehren“, kommentierte der BVB-Geschäftsführer mit Bezug auf die Prognosen von Fachleuten, wonach die deutsche Sportart Nummer eins in Pandemiezeiten viel an Akzeptanz eingebüßt haben könnte. „Alleine der Gedanke daran, dass ich am Samstag in ein gefülltes Stadion eintauchen kann, löst bei mir jetzt schon Gänsehaut aus“, so Watzke.
Mit dem Ende vieler Corona-Auflagen geben auch die Ultras ihre bisherige Verweigerungshaltung auf. Um den Festtag gebührend zu feiern, ist ein Fan-Marsch durch die Dortmunder City zum Stadion geplant. Eine solch prickelnde Atmosphäre haben die seit Winter 2020 verpflichteten Neuzugänge wie Jude Bellingham, Thomas Meunier oder Donyell Malen in der Arena bisher noch nicht erlebt. „Möglicherweise muss Marco Reus den Jungs während des Spiels sagen, ‘Mach den Mund zu und konzentriere dich auf Fußball’“, scherzte Coach Rose. Der erstmals seit 763 Tagen mit über 80.000 Zuschauern gefüllte Fußball-Tempel tröstet den Dortmunder Trainer selbst über den möglichen Ausfall von Torjäger Erling Haaland hinweg. „Die wichtigste Personalfrage sind erst mal die Fans“, sagte Rose.