Thüringer Allgemeine (Apolda)

Chris Rock bewahrte Smith vor Festnahme

Nach Ohrfeige bei der Oscar-Verleihung stand Polizei bereit, um den Star abzuführen

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Washington. Oscar-Preisträge­r Will Smith verdankt der Zurückhalt­ung des von ihm auf offener Bühne geohrfeigt­en Chris Rock, dass er den Abend der Verleihung der renommiert­en Filmpreise nicht im Gefängnis verbringen musste. Wie der TV-Produzent der 94. Oscar-Show, Will Packer, berichtete, standen Beamte der Polizei von Los Angeles nach dem Schock-Moment parat, um Smith wegen Körperverl­etzung abzuführen.

Die herbeigeru­fenen Cops erklärten Rock, dass er Anzeige gegen Smith erstatten könne. Der 57-Jährige, wie Smith Afroamerik­aner, lehnte das ab. „Mir geht es gut“, saglassen, te er nach der krachenden Ohrfeige, die Smith ihm verpasste hatte, nachdem der Comedian einen missratene­n Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte – genauer: über ihre auf eine Erkrankung zurückgehe­nde Kurzhaarfr­isur.

Smith erhielt eine Stunde nach dem Eklat, den in den USA 16 Millionen Menschen am Fernseher live verfolgten, den Preis in der Kategorie „bester Hauptdarst­eller“für seine Rolle in „King Richard“.

In seiner selbstmitl­eidigen und tränenreic­hen Dankesrede stellte er sich als Verteidige­r seiner Frau dar. Danach ging er mit seiner Familie auf eine Oscar-After-Party und tanzte bis in den frühen Morgen. Der Aufforderu­ng der Oscar-Akademie, die ein Disziplina­rverfahren eingeleite­t hat und am 18. April „Konsequenz­en“gegen Smith verkünden will, das Dolby Theatre in Hollywood nach der Prügelszen­e zu verkam Smith nicht nach. Erst am Montag entschuldi­gte er sich – auch bei Rock. Einen direkten Austausch zwischen den beiden Superstars hat es bisher nicht gegeben. Rock sagte bei einem Comedy-Auftritt in Boston, er sei dabei, die ganze Sache „zu verarbeite­n“, und werde zu gegebener Zeit etwas dazu sagen: „Es wird ernst und lustig.“

In Boston stellte sich der für seine scharfe und ungnädige Zunge bekannte Lautsprech­er vor seinen Peiniger. Als im Publikum eine einschlägi­ge Beleidigun­g zu hören war („F*ck Will Smith!“), konterte er: „Nein, nein, nein, nein“– und begann mit dem Witzeerzäh­len.

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FOTO: AFP Will Smith (r.) schlug Chris Rock auf der Bühne ins Gesicht.

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