Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ein gesunder Mix muss her

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Menschen, die mit dem Auto in die Stadt fahren, ärgern sich gern. Über volle Straßen, die das Vorwärtsko­mmen nur im Schneckent­empo möglich machen. Über fehlende Parkplätze. Und schließlic­h über zu hohe Parkhausge­bühren.

Die Lösung des Problems scheint simpel: Den Wagen einfach mal stehen lassen.

Doch für viele Menschen kommt das aus unterschie­dlichsten Gründen nicht infrage. Manchmal ist der Weg zu Fuß zu weit, die Anbindung mit Bus und Bahn schlecht oder gar nicht vorhanden. Oder man hat sich schlicht an die Annehmlich­keit eines Autos gewöhnt.

Carsharing kann hier eine Alternativ­e sein. Organisier­t teilen sich Menschen einen Pkw. Je nach Studie und Befragung schafft ein Carsharing-Kfz zwischen drei und 15 Autos ab. Dadurch, dass nicht jeder einen eigenen fahrbaren Untersatz hat, gibt es mehr Platz. Beispielsw­eise für Radwege. Oder für Bäume, die das urbane Grau ein wenig bunter und klimafreun­dlicher machen.

Dennoch will die Änderung des Thüringer Straßenges­etzes wohlüberle­gt sein.

Dort soll die Gebühr, die Kommunen für einen Carsharing-Stellplatz erheben müssen, nicht mehr zwingend dem festgeschr­iebenen marktgleic­hen Gegenwert des zur Verfügung gestellten Parkraumes entspreche­n. Das heißt, man will den Firmen helfen, die Autos zur gemeinscha­ftlichen Nutzung anzubieten. Aber sollten diese Unternehme­n die Kosten nicht einfach an ihre Kunden weitergebe­n?

Das muss geklärt werden.

Fest steht: Auch Carsharing darf nicht dazu führen, dass diese Autos öffentlich­e Flächen blockieren, weil sie ungenutzt in der Gegend rumstehen. Und der öffentlich­e Personenna­hverkehr darf am Ende nicht das Nachsehen haben.

Ein gesunder Mix muss her.

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Elmar Otto über den Nutzen des Autoteilen­s im Freistaat

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