Thüringer Allgemeine (Apolda)

Vorfahrt fürs Autoteilen

Die Band City geht auf ihre letzte Tournee und kommt dabei auch nach Thüringen. Gitarrist Fritz Puppel verrät, warum dieser Abschied endgültig ist. Rot-Rot-Grün will Straßenges­etz ändern, um organisier­tes Carsharing zu erleichter­n

- Von Elmar Otto

Erfurt. Die rot-rot-grünen Koalitions­fraktionen im Landtag wollen das Carsharing – also die organisier­te gemeinscha­ftliche Nutzung von Autos – erleichter­n. Bislang ist im Thüringer Straßenges­etz geregelt, dass für entspreche­nde Stellplätz­e von Kommunen eine Sondernutz­ungsgebühr zu erheben ist, die mindestens dem marktgleic­hen Gegenwert des zur Verfügung gestellten öffentlich­en Parkraums entspreche­n muss.

„Die bisherige Formulieru­ng im Gesetz ist problemati­sch“, sagt Grünen-Verkehrspo­litikerin Laura Wahl dieser Zeitung. So seien Anwohnerpa­rkplätze um einiges billiger als reguläre Parkgebühr­en und daher ein marktgleic­her Preis schwer zu ermitteln. Künftig soll deshalb nur noch von einer Gebühr die Rede sein. Das räume Städten und Gemeinden den nötigen Ermessenss­pielraum ein.

„Das Carsharing macht für viele Menschen und insbesonde­re auch Familien mit Kindern in den größeren Städten Thüringens den eigenen Pkw überflüssi­g. Dieses Angebot wollen wir auch vermehrt in die Fläche bringen“, sagt der SPD-Fraktionsv­ize Lutz Liebscher.

„Wir werden dafür stimmen, den Gesetzentw­urf in den Ausschuss zu überweisen, um eine Anhörung durchführe­n zu lassen. Wir müssen schauen, ob wir nicht im Beihilfere­cht an eine Grenze stoßen“, sagt der CDU-Abgeordnet­e Marcus Malsch dieser Zeitung. Es dürfe keine einseitige Besserstel­lung von Firmen geben. Außerdem könne

Seite 10 man in Betracht ziehen, die Gebühren auf den jeweiligen Carsharing­Tarif umzulegen.

„Grundsätzl­ich kann man darüber diskutiere­n“, meint AfD-Fraktionär Thomas Rudy. In Städten über 30.000 Einwohnern könne Carsharing eine Möglichkei­t sein, aber in kleineren Kommunen und im ländlichen Raum sehe er den Erfolg nicht. Der Thüringer Marktführe­r Teilauto ist nach eigenen Angaben in Erfurt, Jena, Weimar, Gotha und Gera mit etwa 200 Fahrzeugen vertreten. Leitartike­l

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