Carsharing: Stellantis kauft Share Now
BMW und Mercedes geben Unternehmen an Konkurrenten ab
München. BMW und Mercedes wollen ihren Carsharing-Dienst Share Now an die Opel-Mutter Stellantis verkaufen. Eine entsprechende Vereinbarung sei „vor Kurzem“unterzeichnet worden, teilten die drei Unternehmen mit. Stellantis will Share Now in seinen CarsharingDienst Free2Move eingliedern.
Für den Autokonzern um die französische PSA-Gruppe und Fiat Chrysler werde das „ein sehr preisgünstiger Deal“, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Das Carsharing-Geschäft habe für BMW und Mercedes „nie geklappt.“Free2Move ist dagegen seit dem zweiten Halbjahr 2020 rentabel.
Der Verkauf an Stellantis – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – bedeute den Schlussstrich und die definitive Aufgabe des Geschäfts. Ein Kaufpreis wurde am Dienstag nicht genannt.
BMW und Mercedes erklärten, sie wollten sich mehr auf die Multimobilitäts-App „Free Now „sowie die App „Charge Now“rund um das Laden von E-Autos fokussieren. Dies seien Geschäftsfelder „mit hohem Wachstumspotenzial“.
Die Stellantis-Tochter Free2Move bekäme mit dem Kauf von Share Now die Möglichkeit, Carsharing in Europa weiter auszubauen, erklärten BMW und Mercedes. Free2Move wäre damit in 16 weiteren Städten präsent – darunter in Berlin, Hamburg und Frankfurt, Kopenhagen oder Budapest. Die Zahl der Kundinnen und Kunden würde sich um 3,4 Millionen erhöhen, die Zahl der Autos um 11.000. Der Kauf von Share Now „sei ein entscheidender Schritt für die Beschleunigung“von Free2Move, sagte Vorstandschefin Brigitte Courtehoux.
BMW und die damalige Daimler AG hatten ihre beiden CarsharingDienste Car2Go und DriveNow 2019 zu Share Now fusioniert und damit auf die wachsende Konkurrenz auf dem Carsharing-Markt weltweit reagiert.