Bachwochen bilanzieren 13.800 Gäste
Festival mit positivem Start aus der Pandemie
Erfurt. Mit überaus zufriedenstellendem Ergebnis sind am Sonntag die 30. Thüringer Bachwochen zu Ende gegangen. Trotz Sorgen im Vorfeld fanden 45 von 47 Veranstaltungen planmäßig statt; krankheitsbedingte Absagen – etwa der Star-Solistinnen Nuria Rial und Dorothee Mields – wurden kurzfristig kompensiert. Fürs Publikum verlief das erste Großereignis im hiesigen Festivalkalender somit reibungslos. Künstlerisch knüpfte man nach zweijähriger Absenz ans hohe Niveau der vorpandemischen Zeit an.
So spricht Festivalleiter Christoph Drescher auch von einem gelungenen Neubeginn nach der Krise. Nur das wirtschaftliche Ergebnis fiel schwächer aus als erhofft. „Mit insgesamt 13.800 Besuchern haben wir nicht ganz unser selbstgestecktes Ziel erreicht“, ließ Drescher wissen. Das ärgste Handicap dabei war, dass fast alle überregionalen Reiseveranstalter aufgrund der CoronaUngewissheit bereits im Februar ihre Buchungen stornieren mussten. Üblicherweise kommen etwa 60 Prozent der Bachwochen-Besucher von außerhalb, viele davon aus dem benachbarten Ausland.
Unerwartet hohen Zuspruchs erfreuten sich zwei unkonventionelle Projekte: Der Bach-Store des Pianisten Evan Shinners lockte binnen 14 Tagen gut 3000 Zuhörerinnen und Zuhörer in ein leerstehendes Ladenlokal in Erfurts Innenstadt, und für das Virtual-Reality-Erlebnis der „Himmelsburg“in Weimar gab es zeitweilig sogar Wartelisten. Dabei gewannen die zeitreisenden Gäste einen klingenden Eindruck von Bachs früherem Arbeitsplatz, der 1774 durch eine Feuersbrunst zerstörten Weimarer Schlosskirche. Nun geht die Himmelsburg auf Tournee und ist ab 25. Mai beim Bachfest Schaffhausen zu erleben.
Die 31. Thüringer Bachwochen finden vom 31. März bis 23. April 2023 mit dem Motto „Über Leben“statt. Zur Nachlese des aktuellen Jahrgangs gibt es fünf Konzertmitschnitte online im Streaming-Portal