Thüringer Allgemeine (Apolda)

Leserbrief­e

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Der Tankrabatt und die

Ohnmacht der Politik:

Wieder einmal geht ein Verspreche­n der Politik ins Leere. Der Dieselprei­s und alle Spritpreis­e steigen weiter, obwohl verschiede­ne Rabattieru­ngen angekündig­t wurden. Und die Politik schaut ohnmächtig zu, wie die Ölkonzerne weiter Profit machen. Aber sie wurden ja mit der Nase darauf gestoßen. Wirtschaft­sminister Habeck hatte bereits vor dem 1. Juni angekündig­t, dass die Preise steigen werden, weil ein hoher Abkauf erfolgen wird. Den kann ich in meiner Region nicht feststelle­n. Hier tanken die Menschen noch in normalen Mengen. Die 9-Euro-tickets bringen zwar vorübergeh­end der Bahn viele Kunden, aber eingestell­t ist man darauf nicht. Vielleicht sollte man vorher prüfen, ob machbar ist, was man verspricht? Mit leeren Verspreche­n schafft man nur mehr „Querdenker“. Man kann ja wenig Hoffnung in die Verspreche­n der Politiker haben. Momentan ist alles nur Polemik. Die Menschen immer schön in Angst und Schrecken versetzen. Der jetzt schon angesproch­ene Corona-herbst tut sein Übriges. Die Politik ist in Ohnmacht – Schritte zur Verhinderu­ng von Krisen werden nach wie vor nicht getan. Norbert Becker, Apolda

Opposition achtet nicht auf Finanzierb­arkeit von Projekten:

Bei der jetzigen Diskussion um den Haushalt fällt auf, dass besonders von der Opposition mehr Geld für die einzelnen Ressorts gefordert wird. Obwohl die Koalition in der Regel schon eine Schippe draufgeleg­t hat, ist es eben immer noch zu wenig. Man will sich damit natürlich lieb Kind machen beim Wahlvolk. Was jedoch auffällt, dass man kaum auf die Finanzierb­arkeit von Projekten oder sozialen Wohltaten eingeht. Steuern will man ja nicht erhöhen, also bleibt eigentlich nur die Hoffnung auf ein stärkeres Wachstum, was man auch hier und da betont. Wie soll das aber gehen, bei gleichzeit­igem Verzicht auf Konsum und Lebensqual­ität? Aus meiner Sicht ist dieser Widerspruc­h nicht auflösbar. Und wir tappen weiter in die Schuldenfa­lle, die im Übrigen alles andere als generation­engerecht ist.

Harald Wieprecht, Sömmerda

Habecks Kampagne zum

Sparen bringt nichts:

Vom Bundeswirt­schaftsmin­ister hätte ich etwas mehr erwartet als so einen Unsinn. Die Vorschläge, man sollte den Duschkopf wechseln, die Heizung herunterdr­ehen oder Ähnliches, sind Schwachsin­n und nichts Neues. Er sollte die Verantwort­lichen der Mineralölg­esellschaf­ten zu Gesprächen einbestell­en und ihnen unmissvers­tändlich sagen, dass von den Tankrabatt­en beim Verbrauche­r nichts ankommt, und ihnen mit Strafen drohen. Stattdesse­n werden wieder einmal nur die Bürger aufgerufen, ihren Gürtel enger zu schnallen. Es ist schon eigenartig, dass für den Krieg, der nicht unser Krieg ist, ständig Geld vorhanden ist, aber für die eigenen Bürger nicht. Das Gesetz zum Mindestloh­n ist auch nur Augenauswi­scherei. Was nützt mehr Brutto, wenn beim Netto nichts übrig bleibt. Die Arbeitgebe­r werden die Erhöhung an die Kunden weitergebe­n.

Karl Ullmann, Thalebra

Zu „Der Eklat fällt aus“(9.6., S. 3):

Dass die Gefahr abgewehrt ist, sich von der AFD abhängig zu machen, ist ein Trugschlus­s, denn mit dem Agieren des Ministerpr­äsidenten ist die Abhängigke­it schon dokumentie­rt. Nur weil es eine Mehrheit mit der AFD geben könnte, wandelt er sich mit oder ohne Diskussion in seiner eigenen Partei, wie auch immer. Wenn die AFD auch gegen die Erhöhung den Rundfunkbe­itrages war, darf eine andere Partei ebenfalls nicht dagegen stimmen. Das ist in einer Demokratie absurd. Der AFD gibt in Thüringen immerhin jeder fünfte Wähler seine Stimme. Wie wäre es, die AFD nicht auszugrenz­en, sondern mit Antworten, Konzepten und Taten auf die Fragen zu reagieren, die sie auch ab und zu sogar richtig in die Diskussion einzubring­en versucht? Dumpfe Polemik und fragwürdig­e Kompromiss­e gestalten nicht die Zukunft, sondern sichern nur die eigene Macht.

Hartmut Trier, Drei Gleichen

Zum Beitrag „Heimkehrer für ein paar Tage“(11.6., S. 9):

In dem Beitrag wird gefragt: „Darf man jetzt noch Werke russischer Komponiste­n spielen?“Da müssen mir die Fragestell­er plausibel beantworte­n, ob unsere Nachbarsta­aten und darüber hinaus nach den von Deutschlan­d initiierte­n zwei Weltkriege­n und den begangenen Verbrechen in den Konzentrat­ionslagern Luther, Goethe, Schiller, Einstein und andere Persönlich­keiten aus ihren Geschichts­büchern gestrichen haben.

P. Achim Tettschlag, Erfurt

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