Selenskyj: Wir werden die Krim zurückerobern
Bundesregierung plant Konferenz gegen die sich anbahnende Hungerkrise
Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Landsleuten eine Rückeroberung der Krim versprochen. „Die ukrainische Flagge wird wieder über Jalta und Sudak, über Dschankoj und Jewpatorija wehen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Montag. „Natürlich werden wir auch unsere Krim befreien.“Russland hatte die Halbinsel 2014 besetzt und nach einem international nicht anerkannten Referendum annektiert. Selenskyj forderte auch vor diesem Hintergrund beschleunigte Waffenlieferungen vom Westen. Mit entsprechenden Waffen könne die ukrainische Armee „das Territorium befreien“.
Die Schlacht um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk beschrieb der Präsident als „schreckenerregend“. Es gebe sehr viele ukrainische Opfer. Auch darum müsse der Westen die Waffenlieferungen beschleunigen. In Sjewjerodonezk werde weiter um jede Straße gekämpft, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagabend mit. Der Feind gruppiere seine Truppen um und versuche Verstärkung heranzuführen. Hunderte im Chemiewerk Azot eingekesselte Zivilisten sollen am Mittwoch über einen Fluchtkorridor aus der Stadt gelangen – doch nur in das Separatistengebiet, wie Moskau klarmachte.
Vor dem Hintergrund des Krieges plant die Bundesregierung nach Informationen unserer Redaktion am 24. Juni im Auswärtigen Amt in Berlin eine große internationale Konferenz gegen sich anbahnende Hungersnöte. Russlands Angriffskrieg stelle „die Welt vor eine Hungerkrise von dramatischen Ausmaßen“, teilten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sowie Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) mit. Vertreter der G7-länder, der wichtigsten Geberstaaten und die der am stärksten betroffenen Länder sollten über Hilfen beraten.