Viele Erfurter Mikrochips in Elektroautos
Firma X-fab sieht Wachstumspotenzial für Thüringer Standort. Umsatz soll weiter kräftig gesteigert werden
Erfurt. Vom derzeitigen Trend zum Elektroauto profitiert auch der Spezialchiphersteller X-fab. „Bis zu 170 Chips von unserem Unternehmen findet man in einem E-auto“, bestätigt der Geschäftsführer des Erfurter Standortes, Gabriel Kittler. Nach seinen Angaben befinden sich in einem Elektroauto dreimal mehr Halbleiter als in einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
Angesichts des erwarteten starken Anstiegs der Zahl der E-autos auf den Straßen in Deutschland und Europa sieht das Unternehmen ein enormes Wachstumspotenzial. Zudem ist X-fab – mit Fertigungsstätten
in Deutschland, Frankreich, Malaysia und den USA und weltweit mehr als 4000 Beschäftigten – mit Leistungshalbleitern für Solarund Fotovoltaikanlagen und Spezialchips für die Medizintechnik in weiteren Zukunftsmärkten präsent.
Schon im Jahr 2021 konnte die börsennotierte Aktiengesellschaft einen Umsatzzuwachs von 38 Prozent auf 658 Millionen Us-dollar verzeichnen. Für das laufende Geschäftsjahr peile man einen Umsatz zwischen 750 und 815 Millionen Dollar an, bis zum Jahr 2024 will Xfab den Umsatz weiter auf dann rund eine Milliarde Dollar steigern. „Das ist eine durchaus ambitionierte aber zugleich realistische Erwartung“,
zeigt sich Geschäftsführer Gabriel Kittler überzeugt.
Das Werk im Erfurter Südosten, das auf eine 30-jährige erfolgreiche Entwicklung zurückblickt, ist mit über 800 Beschäftigten einer der größten industriellen Arbeitgeber in der Thüringer Landeshauptstadt. Vergangenes Jahr erzielte man am Thüringer Standort einen Umsatz von 131,4 Millionen Dollar. Im Herbst wurden neue Fertigungsanlagen in Betrieb genommen.
Seit der Gründung 1992, an die er sich noch sehr genau erinnere, wurden bis heute mehr als 500 Millionen Dollar in das Erfurter Werk investiert, sagt Unternehmensmitgrüner Hans-jürgen Straub. „Unsere
Wurzeln liegen im ehemaligen Funkwerk Erfurt“, so Straub. Er stand bis 2014 an der Spitze des Unternehmens, gehört noch heute dem Aufsichtsrat an. In seine Zeit als Vorstandschef fielen der Börsengang im Jahr 2017 sowie die Integration von Firmen in Texas, in Frankreich und zwischenzeitlich auch in Großbritannien. Zudem baute man in unmittelbarer Nachbarschaft ein ehemaliges Firmengebäude eines Solarherstellers um und schuf sich mit dem Einstieg in das Sensorgeschäft einen weiteres Standbein. In Sensoren für vernetzte Dienste und Geräte, für das Internet der Dinge und die 5G-technologie hat X-fab weitere Wachstumschancen.