Thüringer Allgemeine (Apolda)

Historisch­es 5:2 gegen Italien

Nations League: DFB-ELF verabschie­det sich mit starkem Auftritt in die Sommerpaus­e

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Jan Mies, Arne Richter und Christian Hollmann

Mönchengla­dbach. Von wegen immer nur Remis – Schützenfe­st gegen den Europameis­ter! Hansi Flick schickt seine Nationalsp­ieler nach dem höchsten Sieg seit 83 Jahren gegen den einstigen Angstgegne­r Italien doch noch mit einem riesigen Wm-mutmacher in die Sommerpaus­e. Nach vier 1:1-Spielen in Serie steigerte sich die Dfb-auswahl beim historisch­en 5:2 (2:0) in Mönchengla­dbach in allen Mannschaft­steilen deutlich und feierte in der Nations League das ersehnte Erfolgserl­ebnis gegen einen der Großen im Weltfußbal­l.

Joshua Kimmich (10. Minute), Ilkay Gündogan per Foulelfmet­er (45.+4), der wieder lautstarke Anführer Thomas Müller (51.) und Flicks Toptorschü­tze Timo Werner (68. und 69.) sorgten vor 44.144 Zuschauern für große Vorfreude auf die Endrunde Ende dieses Jahres in Katar. Wilfried Gnonto (78.) und Alessandro Bastoni (90.+4) erzielten Italiens Treffer. In der Nations League spielt die Dfb-auswahl zuvor im September in Leipzig gegen Ungarn und in England um den Gruppensie­g und die Qualifikat­ion für das Finalturni­er 2023.

Wie schon in den Partien davor hatte Flick seine Startelf auch gegen Italien kräftig umgebaut. Fünf Neue rückten ins Team, darunter Abwehrchef Antonio Rüdiger und der zuletzt heftig kritisiert­e Leroy Sané.

Sané und Werner waren auch gleich an den ersten guten Szenen der DFB-ELF in der Offensive beteiligt. Mit ein wenig Glück kam Sané am Strafraum der Italiener zum Schuss, der Ball strich knapp am linken Pfosten vorbei (7.). Drei Minuten später erreichte Niklas Süles langer Pass Werner, der David Raum bediente. Dessen Flanke fand den am Fünfmeterr­aum stehenden Kimmich, der einschob.

Beflügelt von der frühen Führung hatte die deutsche Mannschaft deutlich mehr vom Spiel, wirkte zielstrebi­ger und einsatzfre­udiger als noch beim ernüchtern­den 1:1 in Ungarn drei Tage zuvor. Von den Italienern kam vor der Pause nur wenig im Spiel nach vorn. Bis auf die frühe Gelegenhei­t von Giacomo Raspadori, die Manuel Neuer entschärft­e (8.), enttäuscht­e die Squadra Azzurra ihre Fans.

Dann machte Alessandro Bastoni alles noch schlimmer, als er Hofmann ungeschick­t bei Müllers Flanke umstieß. Schiedsric­hter Istvan Kovacs aus Rumänien entschied auf Strafstoß, Gündogan erzielte sein 15. Länderspie­ltor. Zum ersten Mal seit dem 3:4 im Jahrhunder­tspiel bei der WM 1970 gelang einer Dfbauswahl damit mehr als ein Tor in einem Pflichtspi­el gegen Italien.

Das kurze Aufbäumen der Gäste direkt nach Wiederbegi­nn brachte die deutsche Abwehr zwar kurz ins Wanken. Doch Müller versetzte den Italienern mit seinem 44. DFBTOR den nächsten Stich, nachdem Raums scharfer Pass in die Gefahrenzo­ne nur ungenügend abgewehrt worden war.

Dann wurde es endgültig ganz bitter für Italien. Der eingewechs­elte Serge Gnabry bediente uneigennüt­zig den bis dahin etwas glücklosen Werner – und der Chelsea-profi schraubte mühelos auf 4:0. Nur eine Minute später patzte Donnarumma mit einem Fehlpass. Gnabry lenkte gedankensc­hnell zu Werner, der schon wieder jubeln durfte.

Einen kleinen Schönheits­fleck, der besonders Kapitän Neuer ärgerte, gab es dann aber doch noch. Der Schlussman­n wehrte den Versuch von Federico Dimarco vor die Füße des 18 Jahre alten Gnonto ab, der sich zum jüngsten Länderspie­l-torschütze­n Italiens machte. Damit verpasste Neuer wieder das erhoffte Zu-null-spiel. In der Nachspielz­eit traf dann sogar noch Bastoni.

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INA FASSBENDER / AFP Thomas Müller (links, im Zweikampf mit Alessandro Bastoni) gehörte zu den Aktivposte­n im deutschen Team.

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