Thüringer Allgemeine (Apolda)

Der Kapitän bleibt an Bord

Was Rot-weiß-abwehrchef Startsev seiner Mannschaft in der Fußball-regionalli­ga zutraut

- Axel Lukacsek

Erfurt. Vom Staffellei­ter Frank Nicolai bekam Andrej Startsev nach dem 11:0-Triumph gegen Inter Leipzig den silbernen Pokal überreicht, als erster Spieler durfte der Kapitän des FC Rot-weiß den Pott in den Himmel recken. Mit der Siegerehru­ng hat sich der Oberligist endgültig in der Regionalli­ga zurückgeme­ldet. Wie es aussieht, ist der 28 Jahre alte Abwehrchef mit dabei. „Ich hatte gute Gespräche mit dem Verein. Es ist zwar noch nichts unterschri­eben, aber ich gehe davon aus, dass ich zur kommenden Saison bleibe“, sagte Startsev: „Ich fühle mich hier wohl. Es passt alles, von der Stadt bis zum Trainertea­m.“

Er will mithelfen, dass seine Mannschaft in der vierten Liga eine gute Rolle spielen kann: „Der Kader ist ja noch nicht komplett zusammenge­stellt, weshalb eine Prognose schwierig ist. Aber ich glaube, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden.“

Schon jetzt fiebert er der neuen Serie entgegen, wenn Traditions­clubs wie Chemie oder Lok Leipzig, der Chemnitzer FC sein Ex-verein Energie Cottbus und der FC Carl Zeiss Jena die künftigen Gegner sind. „Aus der dritten Liga ist Viktoria Berlin abgestiege­n, der BFC Dynamo hat den Aufstieg nicht geschafft. Ich glaube, so stark war diese Liga noch nie“, sagte Startsev.

Zum Finale der Oberliga-saison blickte er noch einmal zurück auf turbulente Monate. Gegen Blauweiß Zorbau absolviert­e er im August 2020 das erste Pflichtspi­el im Erfurter Trikot. Sein Start bei Rotweiß verlief aber nicht nur wegen des bitteren 1:2 stürmisch. Nur 48 Stunden nach der Auswärtspl­eite trennten sich die Wege von Trainer Robin Krüger und dem FC Rotweiß:

„Für einige Spieler waren es damals aufregende Tage. Sicher auch für mich. Aber ich bin trotzdem super aufgenomme­n worden.“

Schon in seinem zweiten Einsatz für Erfurt gegen Inter Leipzig (1:0) übernahm er sogar die Kapitänsbi­nde. Aber die Rückschläg­e endeten nicht. Als die Saison wegen der Corona-krise vorzeitig abgebroche­n wurde und der punktgleic­he FC Eilenburg durch die Quotienten­regel am Grünen Tisch in die Regionalli­ga

aufstieg, erlebte er den nächsten Tiefschlag.

Dass seine Mannschaft nun tatsächlic­h die Rückkehr in die vierte Liga geschafft hat, führt er auf die gewachsene Stärke des Kaders zurück. „In der vergangene­n Saison hatten wir elf gute Spieler, diesmal waren es 15 oder 16. Egal, wer auf dem Rasen stand, die Qualität ist gleich geblieben“, sagte der Defensivma­nn, der als Mister Zuverlässi­g bezeichnet werden kann. In den 37

Erfurter Oberligasp­ielen seit seiner Verpflicht­ung spielte er fast jedes Mal über die komplette Spielzeit und musste im Frühjahr wegen einer schmerzhaf­ten Risswunde am Fuß nur zweimal pausieren.

Nun will sich der Kapitän mit Rotweiß in der Regionalli­ga etablieren. Seine Mission ist jedoch größer angelegt. Gekommen ist er, um Erfurt zurück in die 3. Liga zu führen: „Aber das kommt in der bevorstehe­nden Saison wohl zu früh.“

 ?? FRANK STEINHORST ?? Kapitän Andrej Startsev hat in zwei Jahren beim FC Rot-weiß nur in zwei Spielen gefehlt. Auch in der kommenden Saison will er mit Erfurt auf Torejagd gehen.
FRANK STEINHORST Kapitän Andrej Startsev hat in zwei Jahren beim FC Rot-weiß nur in zwei Spielen gefehlt. Auch in der kommenden Saison will er mit Erfurt auf Torejagd gehen.

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