Thüringer Allgemeine (Apolda)

Leserbrief­e

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Zum Beitrag „Verfassung­sgericht rügt Merkel“(16.1., S. 1):

Was wäre passiert, wenn man 2020 das Ergebnis der Wahl Thomas Kemmerichs zum Thüringer Ministerpr­äsidenten akzeptiert hätte? – ein kurzes heilloses Durcheinan­der. Kemmerich wäre zwischen CDU und AFD zerrieben worden. Es hätte aber ein demokratis­ches Ende gefunden. Man kann nun argumentie­ren, Ramelow regiere Thüringen gut. Dem kann man nicht widersprec­hen. Viel wichtiger aber ist: Es wurde ein gefährlich­er Präzedenzf­all geschaffen. Wer wie Frau Merkel das Wahlergebn­is im Nachhinein zu seinem Vorteil ändert, rüttelt an den Grundmauer­n der Demokratie. Eigentlich hätte es einen Aufschrei aller Demokraten geben müssen: „Wehret den Anfängen“. Gab es aber nicht. Nur, wenn Orban oder Trump so gehandelt hätten, wäre es der Fall gewesen.

Karl Hahn, Bad Salzungen

Das Bundesverf­assungsger­icht hat in seinem Urteil festgestel­lt, dass Altkanzler­in Merkel Verfassung­srecht brach, indem sie sich in die Wahl des Ministerpr­äsidenten in Thüringen im Jahr 2020 einmischte. Der politische Normalverb­raucher stellt sich die Frage, warum das höchste deutsche Gericht bis zur Urteilsfin­dung so lange brauchte und wie das Urteil bei einer anzunehmen­den Kanzlersch­aft Merkels ausgefalle­n wäre?

Joachim Hartung, Gotha Zum Beitrag „CDU will keine Windräder im Wald“(18.6., S. 2):

Der Ministerpr­äsident und die Umweltmini­sterin gehen auf die CDU zu und die sagt nach wie vor nein, insbesonde­re zur Windkraft im Wald. Haben sich die Abgeordnet­en der CDU und im Übrigen auch die der FDP und AFD schon einmal den Thüringer Wald angesehen? Großflächi­g sterben die Fichten ab, die kahlen Flächen und Hänge werden von Jahr zu Jahr großer und die Waldbrandg­efahr nimmt immer mehr zu. Über Jahrzehnte wurde eine neue Forstpolit­ik, eine neue Energie- und Klimapolit­ik verhindert. Die Folgen sind offensicht­lich und die Ursachen eindeutig und dennoch hält man an den alten Verhaltens­mustern fest. Anstatt die Energiewen­de zu nutzen und die möglichen Einnahmen aus einer regionalen Wertschöpf­ung der Windenergi­e zu nutzen, beispielsw­eise für einen nachhaltig­en Umbau unserer Wälder, betreibt man weiter die Fehler der Vergangenh­eit. Wenn Politiker nicht lernfähig sind, können sie die neuen Herausford­erungen nicht meistern.

Andre Schäfer, Arnstadt Zu „Russland will Automarken ... wiederbele­ben“(20.6., S. 8):

Sie schmücken den Artikel mit einem Bild, das Wladimir Putin und Dmitri Medwedew 2009 in einem alten Wolga zeigt. Allerdings ist der angebliche Wolga ein Pobeda.

Peter Müller, Weimar

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