Mit Algen-eiscreme in der Tiefsee unterwegs
Wer auf Klassenfahrt geht, bringt gern ein Souvenir mit. Da geht’s Delfinen nicht anders als Menschen. Und weil die Delfinschule sogar mit Goldmünzen zahlt, hat das Seepferdchen, das den Blumenladen betreibt, nicht lange überlegt – und alle Leuchtblumen verkauft.
Blöd. Denn es ist Herbst, tief im Ozean noch dunkler als sonst und das Wichtigste weg, was nötig ist, um das Leuchtblumenfest zu feiern, den Höhepunkt für alle Krebs- und Fischkinder. Klar, es ließe sich Nachschub holen, vom Leuchtblumenfeld, aber Seepferdchen schafft das nicht mehr. Das Alter, die Zipperlein.
Also machen sich die Freunde Funzel, Reisszahn und Säge auf den Weg: der Laternenfisch, der
Riesenhai, der so lang wie ein Bus ist, und der Sägefisch. Mit Algeneiscreme und Meerapfelsaft bewaffnet, Grundnahrungsmittel in der Tiefsee, erleben sie ein aufregendes Unterwassermärchen.
Sie müssen die Schwarzschwarzen Berge ebenso überwinden wie den Hohlstrudel und den Brennalgenwald, was nur gelingt, weil jeder einzigartige Fähigkeiten hat. Es ist egal, wie groß oder stark jemand ist: Nur gemeinsam sind sie erfolgreich. Und lernen deshalb wundersame Dinge
kennen. Wie die Höhle der Muräne, die Reisende durch die Schwarzschwarzen Berge begleitet. Deren Wände sind mit Perlenstaub eingerieben: Der reflektiert das Licht der Leuchtblumen, damit die Muräne, die ein großes Bücherregal hat, besser lesen kann.
Die dunkle Unterwasserwelt wird bei Autorin Mena Kost zu einem hellen Lebensraum, der sogar den sagenumwobenen, ausgestorbenen Megalodon beherbergt. Die kurzen, einfach formulierten Kapiteln sind lustig, spannend und gerade so gruselig, dass niemand Angst bekommt.
Illustratorin Priska Wenger taucht alles nur auf dem Einband in Farbe. Im Inneren sind die Zeichnungen grau-schwarz-weiß. So wie die Tiefe, und die Fantasie färbt sie bunt.
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