Lösung für das Mellinger Gymnasium
Kapazität wird kurzfristig erweitert. Die im Losverfahren abgelehnten künftigen Fünftklässler bekommen neue Chance
Mellingen. Aufatmen in Mellingen: Die Viertklässler, die für das kommende Schuljahr in einem Verlosungsverfahren (unsere Zeitung berichtete) keine Plätze am Lyonelfeininger-gymnasium bekommen hatten, dürfen nun doch dort lernen. Insbesondere für drei Kinder direkt aus dem Ort, die sonst den täglichen Schulweg ins Apoldaer Gymnasium hätten zurücklegen müssen, sowie ihre Eltern bedeutet das eine enorme Erleichterung.
Die Lösung wurde am Montag in einer Runde mit allen Verantwortlichen gefunden: Ingo Meyer vom Schulamt Mittelthüringen, die Kreisbeigeordnete Jacqueline Schwikal (parteilos) und André Iwan vom Schulverwaltungsamt des Weimarer Landes, Schulleiterin
Birgit Licht, Stellvertreterin Cornelia Schmidt-ulrich und Personalrats-vorsitzender Jonas Apel, Lars Helmschrot als Leiter der Grundschule sowie Bürgermeister Eberhard Hildebrandt (CDU) erarbeiteten den Kompromiss, der den Eltern in den nächsten Tagen vom Schulamt offiziell übermittelt wird.
Die Kapazität des Gymnasiums wird so weit erhöht, dass alle Schüler, deren Eltern Mellingen als ersten Wunsch angemeldet hatten, die Chance zur Anmeldung bekommen. Bevorzugte Variante ist das Aufstellen eines Containers auf dem Schulgelände, in dem ein zusätzlicher Klassenraum Platz findet. Mögliche Standorte wären zwischen Gymnasium und Grundschule sowie am früheren Kohlebunker. Ob das bis Schuljahresbeginn möglich ist, klärt das Schulverwaltungsamt.
Als Übergangslösung wäre ein Raum in der Grundschule denkbar, allerdings wurde dieser Ansatz wieder verworfen, unter anderem wegen der auch hier steigenden Schülerzahlen.
Bis zum Aufstellen des Containers soll deshalb die Alte Schule, die vor allem von ortsansässigen Vereinen genutzt wird, als Domizil herhalten. „Wir haben unsere
Bedenken geäußert, es gibt ja Erfahrungen, als wir vor ein paar Jahren Bauarbeiten hatten“, so Birgit Licht. Die Aufsicht über alle Klassen in den Pausen sei bei diesen zusätzlichen Standortwechseln nicht sicherzustellen, auch wenn die Distanz „nur“rund 400 Meter beträgt. „Und es bedeutet für die Kollegen zusätzliche Arbeitsbelastung, bis an den Rand der Erschöpfung.“Zumindest sei das Gymnasium personell so ausgestattet, dass man den Unterricht für die zusätzlichen Fünftklässler absichern könne.
„Das wird eine enorme Herausforderung“, weiß auch Bürgermeister Hildebrandt. „Aber zum Wohle der Kinder ist das die richtige Entscheidung. In jedem Fall besser als zum Beispiel eine zusätzliche Schulbus-verbindung nach Apolda, die ja auch viel Geld kosten würde.“