Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ein Haus aus Strohballe­n

Zum Tag der Architektu­r sind in Thüringen mehr als 50 Bauwerke und Freifläche­n zu besichtige­n

- Ulrike Merkel

Weimar. Ein Haus „aus dem Baustoff, der nebenan auf dem Feld wächst“. So wirbt das Planungsbü­ro „Z Architektu­r“aus Weimar für sein neuartiges Strohballe­nhaus zum Tag der Architektu­r. Das Zweifamili­enhaus in Weimar-ehringsdor­f, dessen Außenwände aus Strohballe­n bestehen, wurde anfänglich belächelt. Inzwischen hat es nicht nur eine Anerkennun­g beim Architektu­rpreis der Architekte­nkammer Thüringen erhalten. Durch das Haus wurde sogar ein Forschungs­projekt an der Bauhausuni­versität Weimar zu lasttragen­dem Strohballe­nwänden initiiert, wie der Vizepräsid­ent der Architekte­nkammer, Thomas Wittenberg, berichtet. Das Gebäude verbindet regionales Bauen, Tradition und Nachhaltig­keit.

Damit passt es ideal zum Motto des diesjährig­en Tages der Architektu­r: „Architektu­r baut Zukunft“. In Thüringen werden am kommenden Wochenende, 25. und 26. Juni, mehr als 50 Bauprojekt­e in knapp 30 Orten von Geisa bis Altenburg und Nordhausen bis Sonneberg präsentier­t: neue wie umgestalte­te Bauwerke, aber auch Freianlage­n.

Vorgestell­t wird beispielsw­eise die Nördliche Geraaue in Erfurt, die mit dem Architektu­rpreis der Architekte­nkammer Thüringen 2022 ausgezeich­net wurde. „Der größte Landschaft­spark der Landeshaup­tstadt hat sich in den vergangene­n Jahren in eindrucksv­oller Weise gewandelt und ist ein Gewinn für die Lebensqual­ität“, sagt Kammerspre­cher Björn Radermache­r.

Prinzip der Wiederverw­endung wird stärker in den Fokus rücken

Rohstoffma­ngel, steigende Baustoffko­sten, fehlende Arbeitskrä­fte und die aktuellen Zinserhöhu­ngen haben die Baubranche in eine Krise geführt. Vizepräsid­ent Wittenberg ist sich aber sicher, dass die Krise auch eine Chance bietet, dass sie den Bausektor zwingt, den Weg der Nachhaltig­keit noch stärker zu gehen. Um Ressourcen, aber auch Energie zu sparen, die etwa zur Baustoffge­winnung eingesetzt wird, werde „sich das Bauen verändern“. Bestehende Gebäude gilt es künftig

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ANDREAS BEETZ Die Außenwände des Strohhause­s in Weimar-ehringsdor­f wurden aus Strohballe­n errichtet.

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